Hans Leyendecker wird Kirchentagspräsident 2019

Der Journalist Hans Leyendecker wird Präsident des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages, der vom 19. bis 23. Juni 2019 in Dortmund stattfinden wird. Dies teilten die Kirchentagsverantwortlichen am Freitag mit.
Von Jörn Schumacher
Hans Leyendecker war katholisch und trat vor vielen Jahren zum evangelischen Glauben über und besucht seit 1975 alle Kirchentage

Die Präsidialversammlung bestätigte den Vorschlag des Präsidiums am Freitagmittag in ihrer Sitzung auf dem Kirchentag in Berlin. Leyendecker wird damit Teil des dreiköpfigen Präsidiumsvorstandes. Dem Vorstand gehören weiterhin die aktuelle Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au und Andreas Barner, Präsident des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentages in Stuttgart an. Aus der Au wird ihr Amt auf der Präsidialversammlung vom 12. bis 14. Oktober 2017 in Fulda an Hans Leyendecker übergeben.

Kirchentagspräsidentin Christina Aus der Au zeigte sich erfreut über die Wahl und nannte Leyendecker einen „hochprofessionellen und engagierten Journalisten“. Seit Jahren schlage sein Herz für den Kirchentag. „Nun freuen wir uns sehr, dass er mit seiner Kompetenz und Erfahrung als Präsident den Kirchentag in Dortmund prägen wird – und natürlich mit seiner Begeisterung für die Borussia.“

Die leitende Theologin der gastgebenden Landeskirche für 2019, Präses Annette Kurschus, sprach von einer „glücklichen Entscheidung“. Hans Leyendecker sei „ein Journalist, der wie kein Zweiter für Klarheit und Transparenz steht. Einer, der sich in seiner Leidenschaft für die Wahrheit nicht beirren lässt. Und einer, für den Dortmund eine berufliche Station war. Als Lokalredakteur hat er die Stadt kennen und lieben gelernt“.

Leyendecker selbst erklärte: „Ich bin der Kirchentagsbewegung seit langer Zeit verbunden und freue mich nun sehr auf die Arbeit im Vorstand und als Präsident für den Kirchentag in Dortmund. Dortmund ist für mich auch Heimat, da ich dort viele Jahre gelebt und gearbeitet habe.“ Es sei sei für ihn eine „Ehre, in dieser Stadt den Kirchentag als Präsident mitgestalten zu dürfen“.

Der „deutsche Bob Woodward“ war früher katholisch

Hans Leyendecker, geboren 1949 in Brühl, gilt als einer der profiliertesten investigativen Journalisten Deutschlands. Er deckte seit 1982 zahlreiche politische Affären im In- und Ausland auf. Er arbeitete fast 20 Jahre für die Süddeutsche Zeitung (SZ) und war lange Zeit Leiter des Investigativ-Ressorts. Für seine Enthüllungen erhielt er zahlreiche Preise im In- und Ausland, darunter den Gustav- Heinemann-Bürgerpreis, den Erich-Fromm-Preis, den Wächter-Preis und den Henri-Nannen- Preis. Das Wallstreet-Journal hat ihn den deutschen Bob Woodward genannt. Im Herbst 2016 trat er mit 67 Jahren bei der SZ als Ressortleiter ab und arbeitet seitdem als freier Mitarbeiter für die Zeitung.

Leyendecker war katholisch und trat vor vielen Jahren zum evangelischen Glauben über und besuchte seit 1975 alle Kirchentage. Seit 2011 ist er Mitglied der Präsidialversammlung des Kirchentages. Seine fünf Kinder habe er evangelisch erzogen, was auch für die meisten seiner acht Enkel gelte. Leyendecker ist seit 61 Jahren Fan von Borussia Dortmund und arbeitet heute in der Arbeitsgemeinschaft „Tradition“ des Vereins mit.

In einem Rundfunkinterview sagte er einmal, dass der Glaube Kompass seines Lebens sei und dass er auf Kirchentagen den Akku für seinen beruflichen Alltag als Journalist auflade. Wichtig sei für ihn, dass Theologie gesellschaftsrelevant sei. Ohne ethische Standards würden die Probleme unbeherrschbar. (pro)

von: js

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