Am Mittwoch ließ das Comedy-Duo „Joko & Klaas“ Milad Ebrahimi seine Geschichte aus Moria erzählen. Der 21-jährige Afghane berichtete, wie er nach Europa fliehen wollte, weil es hier Freiheit und Menschenrechte gebe. Übrigens ist es bis heute legal kaum möglich, einen Asylantrag zu stellen. Also steigen Flüchtlinge wie Ebrahimi in die Boote. Der erste Versuch scheiterte, beim zweiten zerstörte die griechische Küstenwache den Motor des Bootes, auf dem er mit 40 anderen Menschen saß, darunter Frauen und Kinder. Mehrere Tage trieben sie hilflos auf der See, bevor die türkische Küstenwache sie aufs Festland brachte. Erst der dritte Versuch gelang, Ebrahimi freute sich auf die Freiheit. Er wurde bitter enttäuscht. Katastrophale hygienische Zustände, überforderte Behörden und etwa 18.000 verzweifelte Menschen erwarteten ihn im griechischen Lager Moria. „Wir waren gebrochen. Ist das wirklich Europa?“ Als vor Kurzem das Feuer ausbrach und Demonstrationen folgten, setzte die griechische Polizei Tränengas ein, sogar gegen Kinder. Die Bilder, die am Mittwoch auf ProSieben liefen, sind erschütternd, entsprechend findet sich im Video ein Warnhinweis. „Ist das wirklich Europa?“ Eine berechtigte Frage. Eines ist es auf jeden Fall: eine Schande.
Seit 2013 war er Entwicklungsminister, nun kündigte er seinen Rückzug an: Gerd Müller (CSU) will am Ende der Legislaturperiode aufhören. Während seine CSU-Ministerkollegen Scheuer und Seehofer immer wieder aneckten, arbeitete Müller geräuschlos und zielstrebig. Er setzte sich immer für eine humane Flüchtlingspolitik, Nachhaltigkeit und sinnvolle Entwicklungshilfe ein. Seine Überzeugungen schöpfte der gläubige Christ aus der katholischen Soziallehre. Die besten gehen oft zu früh.
Die Katholische Studierende Jugend (KSJ) sorgte diese Woche für Wirbel, weil sie Gott nun gendert: Gott*. Sie wolle „weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart“. Ein hehres Ziel, denn Gott ist natürlich weder männlich noch weiblich. Laut Jesaja will er trösten wie eine „Mutter“, ist aber gleichzeitig „unser Vater“. Doch braucht es dazu ein nicht aussprechbares Gendersternchen am Ende des Wortes? Eine wirklich überzeugende Lösung ist noch nicht in Sicht.
Matthias Döpfner ist so etwas wie Deutschlands Ober-Journalist. Er ist nicht nur Vorstandschef des Axel-Springer-Verlags, sondern auch Präsident des Bundesverbandes der Digitalpublisher und Zeitungsverleger. „Wir Medien müssen Chronisten sein, Zeitzeugen der Realität. Und nicht Missionare eines bestimmten Weltbildes. Wenn Journalisten von Aktivisten nicht mehr zu unterscheiden sind, dann können wir einpacken. Dann braucht es uns nicht mehr. Aktivismus ist das Gegenteil von Journalismus – auch wenn es um eine gute Absicht geht“, sagte er jüngst in einem Vortrag. Döpfners Mahnung gehört eigentlich zum kleinen Einmaleins des Journalismus. Dass er sie trotzdem aussprechen muss (und zwar auch in seinen eigenen Verlag), zeigt aber, dass sie nötig ist. Gerade in Zeiten wie diesen.