Das christliche Medienunternehmen ERF Medien will seine digitalen Angebote ausweiten. Das machte der Vorstandsvorsitzende Jörg Dechert bei der Mitgliederversammlung am Montag deutlich. „Unsere Medienarbeit ist tatsächlich eine Kanzel für Tausende, in Deutschland und darüber hinaus“, sagte Dechert. „Und wir wollen unsere Möglichkeiten, diese Kanzel zu nutzen, weiter ausbauen“, erklärte er. ERF Medien mache sich „auf den Weg zum digitalen Medienhaus“.
Wie geplant habe ERF Medien in ersten Angeboten inhaltlich eine evangelistische Zuspitzung vorgenommen, erklärte Dechert. Von insgesamt rund 2.000 Menschen sei rückgemeldet worden, dass sie durch Angebote von ERF Medien zum Glauben an Jesus Christus gefunden, Lebensveränderung erfahren hätten oder geistlich berührt worden seien – in Deutschland und darüber hinaus.
Außerdem sei die Zahl der ERF-Nutzer im Jahr 2017 weiter gewachsen. So seien etwa beim Internetangebot BibleServer, bei dem der gesamte Text der Bibel in verschiedenen Übersetzungen abrufbar ist, 67 Prozent mehr Nutzer verzeichnet worden. Die Sendung „MenschGott“, wo Menschen von ihren Erlebnissen mit Gott berichten, hätten 35 Prozent mehr Nutzer gesehen. Ebenfalls weiter gewachsen sei die ERF-Botschafter-Community, wobei diese mit 7.400 Botschaftern bis Ende 2017 leicht unter Plan liege.
Ende 2020 soll neues Medienhaus stehen
Für die digitalen Kanäle wie Streams, Apps, die sozialen Netzwerke und YouTube erarbeite das Medienhaus ein Konzept für ein neues, crossmediales Angebot. Zielgruppe seien Menschen, „die ein positives christliches Lebensgefühl im Alltag genießen“. Ebenfalls zur Modernisierung der Angebote gehöre der Relaunch der Webseite ERF.de. Das Portal könne jetzt vollständig auf Smartphones und Tablets genutzt werden und beinhalte nun auch die Online-Seminare, die das Medienhaus anbietet. Zudem hätten sich die Nutzerzahlen der Welcome-App für Flüchtlinge und Migranten innerhalb des vergangenen Jahres verdoppelt, teilte Dechert mit. In Kooperation mit dem Partner TWR, dem Radio-Missionswerk Trans World Radio, sei etwa der Aufbau von Radio-Hausgruppen in Pakistan gelungen, von denen im vergangenen Jahr 1.160 entstanden seien.
Der geschäftsführende Vorstand Thomas Woschnitzok wies in seinem Bericht auf ein finanziell erfreuliches Jahr hin. Danach erzielte ERF Medien 2017 betriebliche Erlöse in Höhe von 16,9 Millionen Euro – gegenüber 15,4 Millionen Euro im Jahr 2016. Das Spendenziel von 14,9 Millionen Euro sei fast erreicht worden. 46.500 Personen hätten im vergangenen Jahr an den ERF gespendet.
Woschnitzok berichtete zudem über das Bauprojekt ERF 2020, für welches rund 20 Millionen Euro veranschlagt seien. Sobald das Baugenehmigungsverfahren abgeschlossen sei, solle Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres mit dem Neubau des Medienhauses auf dem eigenen Grundstück begonnen werden, damit es Ende 2020 in Betrieb genommen werden könne.
Von: Jörn Schumacher