Frauke Petry, die Fraktionsvorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD) im sächsischen Landtag, erklärte am Donnerstag in Hamburg, es existiere ein „Zerrbild in der Berichterstattung“ deutscher Medien. Ein Beispiel dafür sei der mediale Umgang mit der Bewegung Pegida: „Wir erleben immer weniger Berichterstattung und immer mehr Kommentierung“, sagte sie. Ihrer Meinung nach würden Pegida-Anhänger als Menschenfeinde verunglimpft. Journalisten warf sie „Manipulation“ vor. Gespräche mit den Demonstranten bereue sie nicht, stellte aber fest, dass Pegida-Gründer Lutz Bachmann sich mit öffentlichen Kommentaren und Facebook-Einträgen ins Abseits geschossen habe. Sie gehe davon aus, dass die neue Pegida-Bewegung sich nicht lange halten werde.
Auch auf die Vorwürfe des Rechtspopulismus und der Islamophobie gegen ihre Partei ging sie ein: Es gebe einen politischen Trend zur Mitte, wer sich als rechts bezeichne, schieße sich ins Abseits. Das hält Petry für eine Fehlentwicklung. Das Wort „Nazi“ werde „inflationär gebraucht“. Petry warb dafür, „differenziert mit Begriffen umzugehen“ und Diskussionen offen zu führen: „Kompromisslösungen kommen nur zu Stande, wenn wir nicht von vornherein alle einer Meinung sein müssen.“ Es sei vollkommen legitim, an den „Auswüchsen des Islam“ Kritik zu üben. Schlimm genug sei es, dass viele Deutsche das christliche Erbe des eigenen Landes nicht mehr kennen.