Häme regiert die Welt und auch Journalisten werden von ihr angetrieben. Deshalb behandeln sie Prominente oft unfair. Das hat der Journalist Alexander Görlach am Samstag bei der Tagung „Publicon“ erklärt.
Von PRO
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Alexander Görlach findet: Journalisten sind Mittäter
Egal ob Christian Wulff, der ehemalige Bischof Tebartz-van Elst oder Uli Hoeneß: Sie alle sind in ihrem Amt gescheitert und die Medien haben ihren Abstieg zelebriert. Laut dem European-Chefredakteur Alexander Görlach liegt der Grund dafür im Neid vieler Journalisten auf „die da oben“.
Prominente entzögen sich der sozialen Kontrolle, indem sie ungewöhnliche Lebenswege beschritten. Die deutsche Mittelschicht, zu der mehrheitlich auch Journalisten zählten, antworte darauf mit Neid und Häme. Es bereite Journalisten „große Befriedigung, diesen Menschen beim Scheitern zuzugucken“. Nur so sei zu erklären, dass es das Bobbycar von Christian Wulff auf die erste Seite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung habe schaffen können.
„Wir sind Mittäter“
„Fakt ist aber auch: Die Politiker wurden von uns gewählt und berühmte Musiker sind so reich, weil wir ihre Konzerte besuchen“, sagte Görlach. Prominente seien deshalb prominent, „weil sie durch unser Mitwirken dorthin gekommen sind“. Zuzusehen, ob sie es da oben aushielten, „das ist unsere Form von Brot und Spiele“.
Journalisten seien nicht etwa neutrale Beobachter dieser Szenarien, sondern Teilnehmer. „Objektivität gibt es nicht“, sagte Görlach, und weiter: „Wir sind Mittäter.“ Die Empörung über Tebartz-van Elst rühre daher, dass Viele nach dem Motto auf ihn geblickt hätten: „Der kann sich das leisten – und wir nicht.“ Es gebe kein Tabu, das Häme verurteile. Das Loslassen-Können vom sozialen Vergleich sei hingegen ein christlicher Maßstab. „Was uns allesamt gut tut, ist, nicht zu moralisieren“, sagte er.
Alexander Görlach sprach im Rahmen der Journalisten-Tagung „Publicon“ in Kassel. „Publicon“ ist ein Projekt des Christlichen Medienverbundes KEP. Es soll Journalisten mit christlichem Hintergrund vernetzen. (pro)
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