Kirchenferne kaufen keine christlichen Zeitungen und klicken sich auch nicht auf einschlägige Webseiten – aber die meisten von ihnen hören Radio und somit auch hin und wieder eine Verkündigungssendung. Im Sinnstiftermag heißt es, 42 öffentlich-rechtliche Hörfunkwellen strahlten regelmäßig Verkündigungssendungen aus. Pro Woche mache das 14,5 Stunden Kurzverkündigung im Rundfunk plus sieben Stunden Gottesdienstübertragungen. Auch im privaten Rundfunk geht es christlich zu: Mehr als 100 Sendestunden bestreite die Kirche, den reinen Wortanteil schätzt Christian Klenk auf ein Viertel dieses Umfangs.
Die Kirche gehöre zu den Hörfunkpionieren. Schon 1931 sei Radio Vatikan auf Sendung gegangen, nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Kirchen in Deutschland. Religionsgemeinschaften hätten heute eine starke Lobby in der Rundfunkaufsicht. „Die katholische Kirche, die evangelischen Kirchen und die jüdischen Gemeinden entsenden in die Kollegialorgane der öffentlich-rechtlichen Sender insgesamt 50 Vertreter, die knapp ein Zehntel der Sitze innehaben.“