Bis Ostern 2020 können Gemeinden kostenlos ihre Gottesdienste auf der Plattform „Glaubensimpulse“ im Internet übertragen. Der christliche Mediendienst IM (Impuls Medien) aus Österreich mit Niederlassungen in Deutschland und der Schweiz bietet christlichen Gemeinden kostenlose Livestreams dafür an und reagiert damit auf Einschränkungen, die für öffentliche Veranstaltungen in Österreich gelten.
Hintergrund sind die Maßnahmen der österreichischen Regierung, mit denen die weitere Ausbreitung des Virus in dem Land verhindert werden soll. Der Notfallplan sieht neben weitgehenden Einschränkungen beim Reiseverkehr in Richtung Italien auch das Verbot von öffentlichen Veranstaltungen in geeschlossenen Räumen mit mehr als 100 Personen vor. Bis Anfang April müssen zudem Freiluftveranstaltungen mit mehr als 500 Teilnehmern abgesagt werden. Die Notfallmaßnahmen betreffen auch die Gottesdienste in Österreich. Die Katholische Kirche in Österreich hat erklärt, die Vorgaben der Bundesregierung für alle ihre Veranstaltungen und Gottesdienstformen zu befolgen.
Der Wert einer Übertragung auf „Glaubensimpulse“ beläuft sich nach Angaben von Glaube.at auf mehrere Hundert Euro. Gegenüber dem Portal erklärte Sven Kühne, Initiator der Plattform und Vorstandsvorsitzender von IM: „Anlässlich der Corona-Krise, wollen wir christliche Gemeinden unterstützen, Hoffnung und Ermutigung mit möglichst vielen Menschen mittels Livestreams zu teilen.“ Dem Bericht zufolge haben sich verschiedene Gemeinde bereits dazu entschlossen, ihre Gottesdienste aufgrund der Corona-Welle ausfallen zu lassen und sie stattdessen im Livestream anzubieten.
Smartphone und WLAN reichen
Auf Anfrage erklärte Kühne, dass das Angebot von IM für alle deutschsprachigen christlichen Gemeinden, insbesondere jene in Deutschland, Österreich, Südtirol und in der Schweiz gelte. Ein Livestream sei prinzipiell mittels Smartphone und einer stabilen WLAN-Verbindung möglich, sagt Kühne. Für eine höhere Qualität empfiehlt der Medienprofi mehrere Videokameras, einen Encoder, einen Video-Mischpult und einen Computer mit stabiler Internetverbindung. „Doch grundsätzlich kann jede Gemeinde mit dem nötigen technischen Know-How und relativ überschaubaren Kosten Hoffnung und Ermutigung über ‚Glaubensimpulse‘ mit möglichst vielen Menschen über Livestream teilen“, teilte Kühne mit.
Interessierten Gemeinden will das Unternehmen die entsprechenden Redaktionsrechte für „Glaubensimpulse“ auf Facebook übertragen. „Auf Facebook können beliebig viele Gottesdienststreamings gleichzeitig an die rund 55.000 deutschsprachigen Abonnenten eingerichtet werden“, erklärt Kühne. Auf Anfrage könnten die Gottesdienste aber auch an die übrigen 300.000 Abonnenten der Plattform in Sprachen wie Englisch, Französisch, die philippinische Sprache Tagalog oder Arabisch ermöglicht werden.
Von: Norbert Schäfer