Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist kaum interessiert an Nachrichten im Internet. Das geht aus einer Studie des Hans-Bredow-Instituts hervor. Die Erhebung zeigt, dass zwei Drittel der Neun- bis 17-Jährigen Nachrichten im Netz nie oder nur selten nutzen. Die „EU Kids Online“-Befragung in Deutschland 2019 hat ergeben, dass sich Kinder und Jugendliche wenn, dann vor allem für Nachrichten mit lustigen Inhalten, Stars, Sport oder Lifestyle interessieren.
Für die repräsentative Studie wurden 1.044 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 17 Jahren sowie jeweils ein Elternteil befragt. Die Studie zeigt, dass die Jugendlichen in diesem Alter im Durchschnitt täglich 2,4 Stunden online verbringen, meist mit dem Smartphone.
Nachrichten nicht Teil des Medienrepertoires
Das Hans-Bredow-Institut nennt die Bereitschaft, sich über das öffentlich relevante Geschehen in der Welt zu informieren, als einen wesentlichen Aspekt gesellschaftlicher Teilhabe. Die Studie zeigt nun, dass Nachrichten keineswegs zum normalen Medienrepertoire von Kindern und Jugendlichen gehören. 83 Prozent der Neun- bis 17-Jährigen haben der Befragung zufolge schon einmal von „Fridays for Future“ gehört. 46 Prozent davon haben weiterführende Informationen im Internet gesucht. 17 Prozent haben laut der Studie schon einmal an einer „Fridays for Future“-Demonstration teilgenommen.
Das geringe Interesse an Nachrichten im Internet ist bei Kindern im Alter zwischen neun und elf Jahren besonders stark ausgeprägt. Von ihnen haben fast zwei Drittel (63 Prozent) kein Interesse an Nachrichten und nutzen sie im Internet nie. In der Gruppe der 15- bis 17-Jährigen sagte dies immerhin noch fast jeder Fünfte (19 Prozent) der Befragten, aber ab diesem Alter lassen die Jugendlichen ein Interesse an Nachrichten erkennen.
Von: Norbert Schäfer