Wie leer war die Erde, bevor Gott sie füllte? Was hat die Sintflut mit dem Klimawandel zu tun? Diesen Fragen geht die die stellvertretende Chefredakteurin der Zeit, Sabine Rückert, gemeinsam mit ihrer Schwester, der Theologieprofessorin Johanna Haberer, auf den Grund. In dem am Freitag gestarteten Podcast dreht sich alles um das „Weltkulturerbe“ Bibel. „Wir unterhalten uns über unsere Kindheit und machen uns in guter lutherischer Weise als Protestantinnen unsere Gedanken über die Bibel heute“, sagte Rückert dem Evangelischen Pressedienst.
Aufgewachsen sind beide in einer Pfarrersfamilie. Mit den Geschichten aus der Bibel sind sie seit ihrer Kindheit vertraut. In ihrem Podcast wollen die Schwestern nun mit Klischees über die Heilige Schrift aufräumen und nach der Relevanz der biblischen Geschichten für die heutige Zeit suchen. Dabei gehe es nicht darum, die Hörer zu bekehren oder von irgendetwas zu überzeugen. Vielmehr wollen die Schwestern informieren und zum Nachdenken anregen – schließlich sei die Bibel Weltliteratur, die seit Jahrtausenden die Weltgeschichte präge.
Jan Böhmermann als Inspiration
Die Idee zum Podcast kam Rückert, als sie im Mai in der Satire-Sendung „Neo Magazin Royale“ zu Gast war. Wegen der scheinbaren Lücken im Bibelwissen des Moderators Jan Böhmermann habe sie in der Sendung „spaßeshalber“ einen Bibel-Podcast angekündigt. Anschließend habe sie viele positive Rückmeldungen erhalten – vor allem von Menschen ohne kirchlichen Hintergrund.
Trotz der Freude über das Interesse bemängelte sie gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, dass diese Unwissenheit „für eine Nation, die sich dem christlichen Abendland zurechnet, ein ernüchterndes Ergebnis ist“. Anstatt die Bibel so „langweilig“ wie die Kirche zu verkünden, wolle sie mit ihrer Schwester einen anderen Weg gehen, um über die Bibel zu reden.
In der ersten Folge sprechen beide über die Schöpfungsgeschichte. Dabei geht es um die Bedeutung des „Ebenbildes Gottes“, Donald Trump und eine Gefahr, wenn man die Bibel wörtlich nimmt.
Der Podcast „Unter Pfarrerstöchtern“ erscheint im zweiwöchigen Rhythmus immer freitags. Abrufbar ist er auf Zeit Online, Spotify und iTunes.
Von: Martin Schlorke