Dating-App für Christen

Eine Dating-App für Christen hat ein Programmier-Team aus der Ukraine entwickelt. Der MDR hat sich die App angesehen und eine fleißige Nutzerin in der Ukraine getroffen.
Von Jörn Schumacher
Die Dating-App „Eden“ ist speziell für Christen

Eine Tinder-Alternative für Christen heißt „Eden“ und ist seit dem Sommer kostenlos im AppStore und bei Google Play erhältlich. Der MDR zitiert in der Rubrik „Heute im Osten“ die 36-jährige Ksenija aus dem nordukrainischen Tschernyhiw, 150 Kilometer nördlich von Kiew. Sie wünscht sich einen Mann an ihrer Seite und „eine orthodoxe Familie mit mehreren Kindern“. Doch ihr Mann sollte möglichst auch ihren Glauben teilen. „Den richtigen Partner hofft sie nun auf der neuen Dating-App ‚Eden‘ zu finden“, schreibt der MDR. Ksenija sagt: „Immer mehr Leute verachten derzeit christliche Werte – auch Menschen in meinem Alter.“ Bei „Eden“ könne sie vorab sicher sein, dass sie sich zumindest mit einem Partner mit derselben Konfession unterhalte.

Auf den ersten Blick sehe die Dating-App für Christen fast genauso aus wie Tinder. „Man sieht das Profil einer Person und kann entweder nach links oder rechts wischen. Wenn beide Personen sich am Ende gegenseitig liken, darf ein privates Chatgespräch entstehen“, so der Sender. Wie bei anderen Dating-Plattformen müssen die Nutzer ein Profilbild einstellen und Fragen zu sich beantworten. Der große Unterschied zur weltlichen Dating-App ist allerdings, dass hier der Nutzer schon bei der Registrierung eine der drei großen christlichen Konfessionen wählen soll: Katholizismus, Orthodoxie und Protestantismus. In der App „Eden“ bekommt der Nutzer nur andere angezeigt, die seiner Konfession entsprechen. Denn sonst könne es zu Konflikten kommen, meinen die Entwickler, die aus der Ukraine stammen.

Das Team um den Vermarkter Olexander Wowk bekennt sich selbst ausdrücklich zum Christentum, heißt es im Bericht. Es gebe rund zwei Milliarden Christen auf der Welt, und Wowk fand es unangemessen, dass es für sie keine eigene Dating-App gab. Ihrer Meinung nach ist heute bereits ein Drittel aller Familien über das Internet angebandelt worden. Außerdem liege ausgerechnet in der Ukraine die Scheidungsquote mit rund 70 Prozent sehr hoch, betonen die Entwickler.

Und obwohl „Eden“ bislang lediglich im Testmodus funktioniert, können sich die Entwickler bereits über 7.000 Nutzer freuen. Jeden Tag würden sich etwa 100 neue Nutzer anmelden, sagen die Programmierer. Und während die Ukraine ein überwiegend orthodoxes Land sei, befinde sich etwa die Hälfte der „Eden“-Nutzer im Protestanismus-Zimmer. Daraus schließen die Entwickler, dass die App schon jetzt international benutzt wird. Es gebe zwar starke Konkurrenten in den USA, sagen die Entwickler, aber dabei handele es sich meistens um alte Webseiten, die seit zehn Jahren nicht mehr überarbeitet wurden.

Ab einer Million Nutzer soll es auch eine Bezahlfunktion geben. Und später sollen die Nutzer auch den ungefähren Wohnort der anderen Nutzer einsehen können, um die Entfernung der potentiellen Partner abschätzen zu können.

Von: Jörn Schumacher

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