Die Videoplattform YouTube will bei Suchanfragen nach kontroversen Themen und aktuellen Ereignissen vertrauenswürdige journalistische Angebote stärker hervorheben. Bei Suchanfragen sollen dann beispielsweise auch Nachrichtentexte vertrauenswürdiger Quellen eingeblendet werden. Das hat das Unternehmen am Montag auf seinem Blog mitgeteilt.
Das Unternehmen will so den Zugang zu verlässlichen Quellen und vertrauenwürdigen Inhalten erleichtern und die Verbreitung von Fake News und Veschwörungstheorien eindämmen. Die Maßnahme, ein Teil der Google News Initiative (GNI), ist zunächst in 17 Ländern verfügbar. Deutschland ist bislang nicht dabei. YouTube will eigenen Angaben zufolge die Neuerung innerhalb der nächsten Monate in noch einmal so viele Länder bringen. „Wir sind auch der Meinung, dass Benutzer in der Lage sein sollten, selbst zu entscheiden, welche Informationen sie konsumieren, und mit welchen Kontexten sie ihre Urteile treffen“, erklärte das Unternehmen.
Mehr Vertrauen durch Lokaljournalismus
Eine Arbeitsgruppe unter Mitwirkung der Sender Vox Media und India Today sowie der Stanford University soll der Frage nachgehen, wie Nutzer der Plattform für kritischeren Umgang mit Informationen im Internet sensibilisiert werden können. Dafür wird sie eigenen Angaben zufolge vom Mutterkonzern Google mit 25 Millionen Euro ausgestattet.
Die Videoplattform will zudem lokale und regionale journalistische Inhalte stärker fördern. „Viele Menschen wollen, schätzen und vertrauen lokalen Nachrichten. Und wenn ein wichtiges Ereignis eintritt, sind lokale Reporter oft die ersten, die sie vor Ort erfassen“, erklärte YouTube auf dem unternehmenseigenen Blog.
Zudem hat das Unternehmen angekündigt, Partnerschaften zu vertrauenswürdigen Nachrichtenseiten und Online-Enzyklodädien wie der Wikipedia weiter auszubauen. Bei Anfragen nach polarisierenden Themen will YouTube einordnende Texte und Inhalte mit einblenden. Nach Angaben des Tagesspiegels vom Dienstag stellt Google der GNI zur Unterstützung von Medien in den kommenden drei Jahren insgesamt rund 270 Millionen Euro bereit.
Von: Norbert Schäfer