Die neue Webseite der Steyler Missionare bietet neben ausgewählten Gebeten und Impulsen für den Alltag auch die Möglichkeit, mit einer persönlichen Fürbitte an die Missionare heranzutreten. In einem Kontaktformular ist das Gebetsanliegen einzutragen. Fürbitten über das Internet auszusprechen, liegt im Trend. In diesem Medium scheint es für Menschen leichter denn je, sich Inspirationen für das eigene Gebet zu holen. Auch Menschen zu finden, die für das Anliegen anderer beten, liegt jetzt nur noch einen Klick entfernt. Das christliche Medienmagazin pro hat sich die unterschiedlichen Angebote im Internet angesehen.
Wenn es um die bloße Quantität geht, liegt das Gebetsportal amen.de vorn. Die Seite des SCM-Bundes-Verlages rühmt sich damit, dass dort seit April 2013 fast 1,9 Millionen Mal für Anliegen gebetet wurde. Über 4.000 unterschiedliche Beter gehören zur Community. In einer Zeit, in der Webseiten ständig Informationen von Internetnutzern sammeln und verwerten, ist es wichtig, auch anonym posten zu können. Amen.de gibt den Menschen diese Option. Im Formular erinnert die Seite den Benutzer auch daran, keine persönlichen Telefonnummern oder E-Mail-Adressen beim Gebetsanliegen anzugeben. Es stehe auch jedem frei, so viel oder so wenig von sich preiszugeben, wie es das eigene Empfinden zulasse.
Mitmachen als Alleinstellungsmerkmal
Der Redaktion ist es wichtig, dass die Seite verschlüsselte Verbindungen einsetzt und die Gebetsanliegen erst redaktionell freischaltet, bevor sie auf der Seite erscheinen. Hier kann der Nutzer ein bestimmtes Datum eintragen, damit die Beter wissen, ob eine Fürbitte noch aktuell ist. Amen.de bietet die Möglichkeit, nicht nur für sich beten zu lassen, sondern auch selbst aktiv zu werden. In einer Maske ist detailliert einstellbar, wie häufig die Person per E-Mail benachrichtigt werden will, um für das Anliegen anderer zu beten. Im Vergleich zu den anderen Webseiten ist das ein Alleinstellungsmerkmal von amen.de.
Amen.de ist hinsichtlich der Interaktivität sicherlich die attraktivste Internetseite für Gebetsanliegen. Per E-Mail gibt es zeitnahe die erste Reaktion, welche Beter sich in der Community bereits um die Fürbitte gekümmert haben. Den Betern wiederum kann ein Update geschickt werden, in wiefern die Unterstützung Früchte getragen hat.
Seelsorge-Team im Angebot
Auch die Heilsarmee bietet auf ihrer Webseite an, sich um die Gebetsanliegen der Menschen zu kümmern. Ob die Fürbitte anonym abgeschickt wird oder auf der Seite veröffentlicht werden darf, entscheidet der Nutzer. Die Fürbitte wird in den Gebetsrundbrief aufgenommen. Eine kleine Gruppe der Heilsarmee betet daraufhin für das Anliegen. Die Beter erhalten das Gebetsanliegen anonym. Für Menschen, die über das Anliegen hinaus Orientierung suchen, sind Adressen und Telefonnummern für seelsorgerliche Betreuung angegeben.
Ähnlich ist das Angebot der Jesuiten aufgebaut: Ein direkter Kontakt zum Seelsorge-Team wird angeboten. Ansonsten besteht die Wahl, anonym die Fürbitte abzuschicken oder sie auf der Webseite veröffentlich zu lassen. Das Anliegen nehmen die Jesuiten aus der Deutschen Provinz des Ordens in ihr Gebet auf. Die Veröffentlichung der Fürbitten auf den Webseiten geschieht immer mit einer zeitlich Verzögerung: Bei den Jesuiten sind es einige Wochen, bei der Heilsarmee Monate.
Alle Angebote besitzen eine Gemeinsamkeit: Sie versuchen, den Menschen den Einstieg so leicht wie möglich zu machen. Dabei räumen sie ihnen fast durchgehend die Option ein, ihre Anliegen anonym zu formulieren. Während das Portal amen.de die größten Nutzerzahlen, die höchste Interaktivität und die schnellsten Reaktionen präsentiert, setzen die Jesuiten, die Heilsarmee oder die Steyler Missionare auf kleine Gruppen von theologisch ausgebildeten Betern, die sich um die Fürbitten der Menschen kümmern. Klugerweise findet sich dort auch wiederholt der Kontakt zu einer seelsorgerlichen Betreuung. (pro)
Von: mm