Zwischen furchtlos sein und Angst machen

Das Attentat vom Montag bestimmt die Berichterstattung. Wie unterschiedlich Redaktionen die Geschehnisse medial umsetzen und verarbeiten, zeigt ein Beispiel von BILD und Berliner Morgenpost.
Von Norbert Schäfer
Die Titelseiten der BILD und der Berliner Morgenpost vom Mittwoch, zwei Tage nach dem Terroranschlag vom 19.12.2016

Der Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, der Hergang der Bluttat, die Hintergründe und die Suche nach den Verantwortlichen, bestimmt in diesen Tagen die Berichterstattung in den tonangebenden Medien. Wie unterschiedlich diese mit dem Thema ungehen, lässt ein Beispiel erkennen, das auch in den Sozialen Medien von vielen geteilt wird.

Am Mittwoch zeigt sich das Titelbild der Berliner Morgenpost hoffnungsvoll und furchtlos. Die Berliner Tageszeitung aus der Funke-Mediengruppe begrüßt ihre Leser auf dem Titel mit einem Bibelzitat, das dem biblischen Weihnachtsbericht aus dem Lukasevangelium entnommen ist: „Fürchtet euch nicht!“ Die Zeitung hat ihre mutmachende Botschaft auch auf Facebook veröffentlicht. Der Titel wird seit dem von vielen Internentnutzern in den sozialen Medien geteilt.

Die auflagenstärkste Zeitung Deutschlands, die Bild-Zeitung, schlägt auf ihrem Titel am Mittwoch einen pessimistischeren Ton an. Die Zeitung aus dem Axel Springer Verlag, der seinen Sitz ebenfalls in Berlin hat, macht heute mit dem Begriff „Angst“ auf. Auch das wird von vielen Internetnutzern geteilt – allerdings oft zusammen mit dem Pendant der Berliner Morgenpost.

Titel der BILD-Zeitung vom Mittwoch, dem 21. Dezember 2016 Foto: BILD
Titel der BILD-Zeitung vom Mittwoch, dem 21. Dezember 2016

Der direkte Vergleich der beiden Titelbilder gefällt vielen Internetnutzern. Zudem ist es auf Facebook darüber zu regen Diskussion gekommen. (pro)

Von: nob

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