Mit mehreren Tweets haben Kämpfer des IS angedroht, Mitarbeiter von Twitter zu ermorden und das Unternehmen anzugreifen. Das meldete Bild Online am Mittwoch unter Berufung auf die amerikanische Nachrichtenseite Vocativ.com, das die arabischen Posts ins Englische übersetzte.
Die Terroristen antworten nach eigener Aussage auf die „virtuelle Kampagne“ von Twitter, Konten zu sperren, von denen aus islamistische Propaganda verbreitet wird. Wenn das Unternehmen diese Praxis nicht stoppe, würden „einsame Wölfe“ der Organisation in Europa und den USA den Krieg zu ihm in die reale Welt bringen. Die Mitarbeiter sollten sich hüten, denn auf ihrer Türschwelle könnte ein Attentäter auf sie warten. Es sei an der Zeit, auf das Vorgehen von Twitter mit direkten Anschlägen zu reagieren.
Die Tweets waren mit dem Hashtag „#The_Concept_of_Lone_Wolf_Attacks“ offenbar an Einzelkämpfer adressiert. Das Benutzerkonto, von dem aus die Posts abgesetzt wurden, gehört Vocativ zufolge einer Gruppe, die in Jerusalem sitzt und dem IS angehört. Sie habe nach eigenen Angaben auch im Gazakrieg gekämpft. Es könne nicht überprüft werden, ob die Tweets tatsächlich die offizielle IS-Marschrichtung wiederspiegeln, jedoch sei sowohl die Gruppe als auch der Account im Zusammenhang mit dem IS in Online-Foren bekannt gewesen. Twitter hat das Konto mittlerweile gesperrt, wie schon mehrfach zuvor. Die Gruppe habe es aber mit leicht veränderten Nutzernamen immer wieder neu eröffnet.
Sollten die Drohungen authentisch sein, wären es das erste Mal, dass seitens der IS explizit Anschlagsziele in westlichen Ländern genannt werden. (pro)