Sie leben wie im 18. Jahrhundert, heißt es in der Sendungsankündigung. „Ihrem Glauben folgend, wollen sie dem Einfluss der modernen Welt entfliehen.“ Der Film „Ohne diese Welt“ von Nora Fingscheidt, der am Montag um 0.15 Uhr im ZDF zu sehen ist, porträtiere „das fremdartige und beeindruckende Leben einer Gesellschaft zwischen Abschottung und Wandel“.
Vor 18 Jahren kamen die Bewohner der Kolonie „Durango“ im Norden Argentiniens aus Mexiko, um vor dem Einfluss der modernen Welt zu fliehen. Die so genannten Altkolonier benutzen lediglich Pferdekutschen und vermischen sich nicht mit der südamerikanischen Bevölkerung, den „Weltmenschen“, wie sie alle Nicht-Mennoniten nennen. Die Lebenswege sind für Jung wie Alt klar vorgezeichnet. Autos, Strom, Telefon oder Radio verbietet ihre Religion. Die einzigen Schulbücher sind Bibel und Katechismus. In den Familien wird altes Plattdeutsch gesprochen, nur wenige können gut Spanisch.
Die Argentinier aus dem Nachbardorf Pampa de los Guanacos haben sich inzwischen an ihre Nachbarn gewöhnt, kaufen Milch, Eier und Fleisch von den Mennoniten und lassen sogar ihre Autos in der Kolonie reparieren.
Der Film aus der Redaktion „Das kleine Fernsehspiel“ wurde als Bester Dokumentarfilm beim diesjähringen Max-Ophüls-Preis-Festival ausgezeichnet und ist in der Kategorie Bester Dokumentarfilm für den diesjährigen First-Steps-Award nominiert, der am Sendetag verliehen wird. (pro)
„Ohne diese Welt“, Montag, 18. September 2017, 0.15 Uhr, im ZDF
Von: js