Ramin, Iraner und Moslem, kam vor sieben Monaten in Deutschland an. Nun lässt er sich gemeinsam mit seiner Frau in Hamburg taufen. Die beiden besuchen dort eine persische Pfingstgemeinde. „Mir ist gleich aufgefallen, wie anders die Predigt war“, erzählt Ramins Frau in dem Film „Abschied vom Islam“ der ARD-Journalistin Claudia Drexler. „Ganz ohne Trauer und Weinen, sondern voller Freude und Selbstbewusstsein.“
Doch eine Taufe wird gerade von den Behörden skeptisch beäugt, erhöht sie doch gegebenenfalls die Chance, als Flüchtling nicht abgeschoben zu werden. Das zu prüfen, erscheint jedoch schwierig. Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, sieht es kritisch, wenn Behörden die Ernsthaftigkeit der Taufe eines Flüchtlings bewerten wollten. Mit der Taufe treffe der Mensch eine „existenzielle Entscheidung“, über die ein Außenstehender nicht urteilen könne. Dennoch sei sie sich des Dilemmas der Behörden bewusst: „Alle machen es zum ersten Mal.“