Der halbstündige Report fasst vier Monate Alltag von vier Christen zusammen, die neu zum Glauben gefunden haben. Diese beginnen zusammen mit 80 weiteren Interessenten im März 2013 einen Taufkurs in der südchinesischen Stadt Nanning.
Ariane Reimers beleuchtet, welche Erfahrungen die Menschen mit ihrem Glauben machen. Häufig reagieren Verwandte und Freunde skeptisch auf die Entscheidung der Täuflinge. Dass ihre Bekannten sich regelmäßig in der protestantischen Kirchengemeinde treffen, ist für sie neu. Die Christen sprechen über ihre Motive und erzählen, welche Veränderungen sie sich von nun an für ihr Leben wünschen.
Die Journalistin äußert zu ihren Recherchen, dass es nicht immer einfach sei, überhaupt Gemeinden zu finden, die sich drehen lassen. Pfarrer und Gläubige fürchten ins Visier der Religionsbehörden zu geraten. Mit Gastfreundschaft habe deshalb allerdings keiner gespart: „Die Drehreisen nach Nanning waren äußerst angenehm, unproblematisch und fanden immer in einem sehr herzlichen Klima statt.“
Der christliche Glaube findet in China immer mehr Zuwachs: Nach Schätzungen soll es zwischen 50 und 100 Millionen Christen geben, offiziell registriert sind jedoch nur 26 Millionen Angehörige der protestantischen und katholischen Kirche. In der Reportage bezeichnen die Protagonisten die chinesische Gesellschaft als rücksichtslos und ohne Werte. Damit wüchsen auch Egoismus und Misstrauen unter den Bürgern. Infolgedessen stoßen zunehmend Menschen in die christlichen Gemeinschaften, die dort Perspektive und Vertrauen suchen – das, was sie in ihrem Staat nicht mehr finden. (pro)
„Stationen“, Mittwoch, 12. Februar, 19 Uhr, Bayerisches Fernsehen. In der ARD-Mediathek können Interessierte sich das Video schon jetzt ansehen.