Das amerikanische Branchenblatt „Variety“ berichtet, dass der bekannte Regisseur Martin Scorsese seine Dokumentation über christliche Heilige fertiggestellt hat. Die ersten vier Folgen von „Martin Scorsese Presents: The Saints“ werden am 16. November beim amerikanischen Streamingdienst „Fox Nation“ zu sehen sein. Dieser ist allerdings nur mit einer amerikanischen IP-Adresse erreichbar. Die letzte Folge ist im Mai 2025 zu sehen. Ob und wann die Serie auch auf Deutsch übersetzt wird, ist nicht bekannt.
Die acht rund 60-minütigen Folgen handeln jeweils von einem bekannten christlichen Heiligen oder einer Heiligen. Dazu gehören Jeanne d’Arc, Franz von Assisi, Johannes der Täufer, Thomas Becket, Maria Magdalena, Sebastian und Maximilian Kolbe oder Moses der Schwarze (auch Moses der Äthiopier, 332-407) ein Mönch, Priester und Eremit in Ägypten.
Maximilian Kolbe betrieb in der Zeit des „Dritten Reiches“ Missionsarbeit. 1941 wurde er verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Papst Johannes Paul II. sprach ihn 1982 heilig. Scorsese tritt als Produzent, Moderator und Sprecher auf. Das Drehbuch stammt von Kent Jones, Regie führte Elizabeth Chomko.
Acht Männer und Frauen, denen Gottes Wort offenbart wurde
Laut „Variety“ sagte Scorese dazu: „Ich habe den Großteil meines Lebens mit den Geschichten der Heiligen gelebt, über ihre Worte und Taten nachgedacht, mir die Welten vorgestellt, in denen sie lebten, die Entscheidungen, vor denen sie standen, die Beispiele, die sie gaben.“ Seine Serie handele von acht „sehr unterschiedlichen Männern und Frauen, von denen jeder völlig unterschiedliche Epochen der Geschichte durchlebt und darum kämpft hat, dem Weg der Liebe zu folgen, der ihnen und uns durch die Worte Jesu in den Evangelien offenbart wurde“.
Der Dienst „Fox Nation“ gehört zum konservativen Nachrichtenfernsehsender „Fox News“. Der Sender strahlt eine weitere christliche Serie aus: Das Filmmagazin „Deadline“ berichtet, dass Hereward Pelling als Regisseur für die Doku-Serie über Jesus engagiert wurde. Pelling hat unter anderem 2021 das Format „Das verlorene Piratenreich“ gemacht. Der Arbeitstitel lautet „Jesus Crown of Thorns“ (Jesu Dornenkrone). Es soll in der Serie um das Leben Jesu gehen.
Der katholische Regisseur Scorsese plant zudem einen Film über Jesus. Der Filmemacher, der nach eigenem Bekunden gläubiger Katholik ist, hat Papst Franziskus bereits mehrfach persönlich getroffen. Scorsese wurde 1942 in Queens, einem Stadtteil von New York, geboren und wollte eigentlich Priester werden. Allerdings wurde er aus der Jesuitenschule ausgeschlossen und schrieb sich daher 1960 an der New York University für ein Studium der Filmkunst ein.
Heute zählt Scorsese zu den einflussreichsten Regisseuren des zeitgenössischen Kinos. Seine Werke wurden ausgezeichnet mit dem Oscar, dem Golden Globe Award, der Goldenen Palme und anderen internationalen Filmpreisen. Scorsese hat sich in seinem Schaffen auf unterschiedliche Weise mit Glaubensthemen beschäftigt.
In dem 1988 erschienen Film „Die letzte Versuchung Christi“ stellte der Regisseur in der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Nikos Kazantzakis Jesus als zweifelnden Menschen dar. Der Film hatte bei Christen weltweit für Unmut gesorgt, weil sich darin der Erlöser der Welt dem Tod am Kreuz verweigert und stattdessen eine Familie gründet. In dem Film „Silence“ (Stille) verarbeitete Scorsese 2016 filmisch die Situation verfolgter Christen im Japan des 17. Jahrhunderts anhand der Geschichte zweier Jesuiten, die sich auf die Suche nach einem verschollenen Priester in dem Land begeben.