Zum ersten Mal in seiner Geschichte findet der „Marsch für das Leben“ in diesem Jahr in zwei deutschen Städten gleichzeitig statt. Am 16. September wollen die Lebensrechtler sich nicht nur am ursprünglichen Standort in Berlin treffen, sondern auch erstmals in Köln. Das Motto der Veranstaltung lautet in diesem Jahr „Einzigartig. Leben Wagen“.
Wie die Vorsitzende des Bundesverbands Lebensrecht, Alexandra Maria Linder, gegenüber PRO sagte, gebe es schon seit längerer Zeit die Überlegung, neben Berlin an einem weiteren Standort für das Lebensrecht zu demonstrieren. Für Köln habe man sich auch entschieden, weil es dort auch eine aktive Gruppe junger Menschen gebe, die sich intensiv in die Vorbereitungen einbringe.
„Politik versagt beim Lebensrecht“
Beide Aufzüge sollen am 16. September jeweils um 13 Uhr starten. In Berlin geht es am Brandenburger Tor los und in Köln startet die Veranstaltung am Heumarkt. „Die Politik versagt leider in zu vielen Bereichen, was das Lebensrecht betrifft. Deswegen müssen wir mit den Themen noch intensiver an die Öffentlichkeit gehen“, betont Linder.
Der zweite Standort soll nicht nur für mehr Öffentlichkeit sorgen, sondern es auch Menschen ermöglichen, an einer Veranstaltung teilzunehmen, denen der Weg nach Berlin zu weit und zu teuer ist. Zusätzlich zu den Großveranstaltungen gebe es auch noch eine Pro-Life-City-Tour, die durch entsprechende Aktionen in den Fußgängerzonen deutscher Städte auf das Thema aufmerksam mache. In Berlin seien rund um den „Marsch für das Leben“ auch noch eine Tagung, ein Jugendkongress und einen Empfang geplant, die sich mit dem Thema befassten.
An der Veranstaltung hatten vor der Pandemie immer mehrere Tausend Teilnehmer mitgemacht. Prominente Teilnehmer im vergangenen Jahr waren der Berliner katholische Erzbischof Heiner Koch und der katholische Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Unter den Demonstranten waren auch Vertreter der Deutschen Evangelischen Allianz.
„Wir sind uns bewusst, dass es auch in diesem Jahr wieder Gegenwind geben wird, der auch extrem aggressiv sein kann“, prophezeit Linder. „Aber die Thematik ist zu wichtig, um sich unterkriegen zu lassen.“
Der erste „Marsch für das Leben“ fand im Jahr 2002 statt. Seit 2008 treffen sich die Lebensschützer jährlich in Berlin. Gegen die Demonstrationen gibt es regelmäßig starke Proteste von Abtreibungsbefürwortern.