Die Geschichte von Stuart „Stu“ Long ist nicht sehr bekannt, doch sein Leben hat viele Menschen inspiriert. Als junger Mann lernte er zunächst das Boxen und war damit einigermaßen erfolgreich. Wegen einer Verletzung konnte er den Sport nicht mehr fortführen, ein Autounfall sowie eine schwere Erkrankung führten Long in eine schwere Krise und schließlich zum Glauben. Long wurde 2007 zum Priester geweiht. Eine passende Geschichte also, um von den Action-Schauspielern und gläubigen Katholiken Mel Gibson und Mark Wahlberg verfilmt zu werden.
Mark Wahlberg kam als Jugendlicher durch viele kriminelle Handlungen mit dem Gesetz in Konflikt, im Alter von 16 Jahren wurde er wegen versuchten Mordes zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. In einem weiteren Fall brach der damals 21-Jährige einem Nachbarn den Unterkiefer. Dann machte er als Hip Hopper „Marky Mark“ Karriere und arbeitete als Model. Anfang der 90er Jahre wechselte er in die Schauspielerei, wo er in vielen erfolgreichen Filmen mitspielte, darunter „Boogie Nights“, „Departed – Unter Feinden“ und „Ted“. Der Schauspieler aus Boston ist sehr gläubig, in einem Interview vor ein paar Jahren sagt er: „Egal, was ich tue, ich versuche Gott zu ehren. Das ist das Wichtigste im Leben für mich.“ Er gehe regelmäßig in die Kirche und bete jeden Morgen, sagt Wahlberg. Als er 2016 bei den Dreharbeiten für den Film „Transformers 5: The Last Knight“ in einem kleinen Dorf in Nordengland war, besuchte er am Sonntag den Gottesdienst der örtlichen Kirche, berichteten andere Gottesdienstbesucher. Und auch als der Schauspieler 2018 in New York City weilte, fragten ihn Reporter, warum er samstagabends lieber einen Gottesdienst besuche, anstatt in eine der großen Shows am Broadway zu gehen. Wahlberg antwortete, der Gottesdienst sei ihm wichtiger als jede Show in der Innenstadt. Der Schauspieler weiter: „Ich bin sehr gesegnet und glücklich. Der Grund ist, dass ich mich sehr auf meinen Glauben und meine Familie konzentriere. Mit allem Versagen, Enttäuschungen und Verlusten ist das Leben nicht einfach.“
Auch Oscar-Gewinner Mel Gibson ist römisch-katholisch. Mit seinem Film „Die Passion Christi“ spielte er bei 30 Millionen Dollar Produktionskosten weit über 600 Millionen Dollar ein und schuf damit quasi in Hollywood ein eigenes Genre des „glaubensbasierten Films“ für gläubige Christen. Immer wieder kommen Gerüchte um einen Nachfolge-Film in Umlauf, zuletzt war 2019 von „Die Passion Christi 2: Auferstehung“ die Rede, der angeblich 2020 starten sollte, aber bisher noch nicht fertiggestellt wurde.
Vom Troublemaker zum Priester: Wahlberg in der Rolle des „Father Stu“
Wie das Magazin The Christian Post berichtet, produziert Sony Pictures nun einen Film mit dem Titel „Father Stu“ (Pater Stu), der auf der Lebensgeschichte des katholischen Priesters Stuart Long basiert. Wahlberg tritt als Produzent auf und spielt die Hauptrolle des Stuart Long, der 64-jährige Mel Gibson spielt dessen Vater. Außerdem treten auf: die australische Schauspielerin Jacki Weaver, die zweimal für einen Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert wurde, sowie die mexikanische Schauspielerin Teresa Ruiz, die in der Netflix-Serie „Narcos“ mitspielte.
Regie führt Rosalind Ross, die auch das Drehbuch schrieb. Die 32-Jährige, die ebenfalls Schauspielerin ist, ist mit Gibson in einer Beziehung, die beiden haben ein gemeinsames Kind. „Father Stu“ soll laut Christian Post am Karfreitag, den 15. April 2022, in die Kinos kommen.
Stuart Long wurde am 26. Juli 1963 in Seattle geboren. Am College spielte er zunächst Football, später entdeckte er seine Leidenschaft für das Boxen, und gewann einige Titel in diesem Sport. Gleichzeitig studierte er englische Literatur. Ein gebrochener Kiefer beendete die Boxer-Karriere des 23-Jährigen. Er zog nach Los Angeles, wo er in einigen Werbespots mitwirkte. Er jobbte in einem Comedy-Club sowie in einem Museum. Eines Tages hatte er auf dem Heimweg von der Arbeit einen schweren Autounfall. Dieser Schicksalsschlag führte zu einer Bekehrung Longs, er beendete die Beziehung zu seiner damaligen Freundin, ließ sich taufen und wollte Priester werden. Im Jahr 2003 trat er in das katholische Kloster Mount Angel in Oregon ein. In dieser Zeit erkrankte er an Krebs und an Myositis, eine unheilbare Entzündung der Skelettmuskulatur. Im Dezember 2007 wurde Long, schon von der Krankheit gezeichnet, zum Priester geweiht. „Father Stu“ starb am Montag, 9. Juni 2014 im Alter von 50 Jahren. Wahlberg sagte vorab der Christian Post über den Film: „Father Stus Reise von einem Störenfried zu einem Geistlichen hat viele Menschen inspiriert, auch mich.“