Manuskripte und Fotos vom Katharinenkloster online zugänglich

Das Katharinenkloster beherbergt die älteste aktive Bibliothek der Welt. Nun sind zahlreiche Manuskripte und Bilder im Internet zu sehen. Ein israelisches Team hat sie digitalisiert.
Von Elisabeth Hausen
Das Katharinenkloster auf der Sinai-Halbinsel

Die Israelische Nationalbibliothek (NLI) in Jerusalem hat etwa 1.600 christliche Manuskripte digitalisiert. Sie sind auf der Website frei zugänglich. Auch Fotos und Filmaufnahmen aus dem Katharinenkloster auf der Sinaihalbinsel sind dort zu sehen.

Das Kloster wurde im 6. Jahrhundert durch den byzantinischen Kaiser Justinian I. gegründet. Es enthält die älteste aktive Bibliothek der Welt. Ende er 1960er Jahre untersuchte die Jüdische National- und Universitätsbibliothek – die heutige NLI – die dortige Manuskriptsammlung. Dazu hatten sich die Wissenschaftler die Erlaubnis des griechisch-orthodoxen Erzbischofs geholt. Infolge der Untersuchung nahm ein israelisches Team ungefähr 1.600 Manuskripte auf Mikrofilm auf.

Reaktion auf verschlechterte Qualität

Doch die Qualität der Mikrofilme verschlechterte sich schnell. Deshalb wurde die Sammlung in den vergangenen Jahren digitalisiert. Die Entstehung der Manuskripte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Viele Sprachen sind vertreten, darunter Griechisch, Arabisch, Syrisch, Georgisch und Armenisch. Es handelt sich vor allem um Texte zur frühen Phase des Christentums und zu den Kirchenvätern, wie die Nationalbibliothek mitteilte.

Auf der Webseite werden außerdem Bilder des Klosters und der Umgebung gezeigt. Israelische Fotografen haben sie aufgenommen, nachdem Israel den Sinai 1967 im Sechs-Tage-Krieg von Ägypten erobert hatte. Hinzu kommen digitalisierte Farbaufnahmen des Filmemachers Jacques Soussana. Seine Ehefrau hat sie der NLI zur Verfügung gestellt.

Der Kurator der geisteswissenschaftlichen Sammlung der Nationalbliothek, Stefan Litt, sagte: „Die digitalen Aufnahmen dieser Manuskripte sind wahrhaft unbezahlbar, vor allem für Gelehrte des griechisch-orthodoxen Christentums. Sie zeigen uns, wie die Manuskripte der Sammlung vor mehr als 50 Jahren aussahen. Jetzt sind sie für lange Zeit sicher konserviert.“

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