Laut der FAZ hat die österreichische Medienaufsichtsbehörde „Komm Austria“ dem Spartenkanal am Donnerstag mitgeteilt, dass ihre Sendelizenz erlösche. Der Sender habe sein Programm seit mindestens einem Jahr nicht, wie es in der Lizenz vorgeschrieben ist, aus Österreich gestaltet, sondern aus dem deutschen Ludwigsburg. Doch um eine Satellitenlizenz in Österreich zu erhalten, muss ein Sender dort nicht nur seinen Sitz haben, sondern auch die redaktionellen Entscheidungen dort treffen. Zudem muss eine bestimmte Anzahl des Senderpersonals im Hauptsitz beschäftigt sein. Allerdings wird „Telemedial“ vorerst nicht direkt abgeschaltet. Der Senderchef Thomas Hornauer, der mit seinen Medienprojekten bereits mehrmals in Kritik der Öffentlichkeit stand, kann innerhalb von zwei Wochen Widerspruch einlegen.
Schon im April hat die österreichische Medienaufsicht eine Rüge gegen den Beratungssender ausgesprochen, da der Fernsehberater Walter von Berg den Eindruck vermittelt habe, schulmedizinische Behandlungen mit seiner Engel-Therapie ersetzen zu können. „Komm Austria“ sah hierin einen Verstoß gegen das österreichische Privatfernsehgesetz (pro berichtete).
Zudem geriet „Telemedial“ massiv in Kritik, weil dort „Zuschauer animiert werden, teure Telefongespräche zu führen und ihnen eine psychologische, gar zukunftsdeutende Beratung angedient wird, die nichts von dem hält, was den Anrufern versprochen wird“, heißt es in der FAZ. Mehrere Landesmedienanstalten bemühen sich derzeit darum, solchen Praktiken Einhalt zu gebieten (pro berichtete). Jedoch fehle ihnen bislang eine „schlagkräftige rechtliche Handhabe“. (PRO)