Für die Eurydice-Studie haben Experten neun Jahre lang Daten aus allen EU-Staaten sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen und der Türkei gesammelt und analysiert. Deutsche Schüler landen im europäischen Vergleich nur im Mittelfeld. Am besten schnitten Jugendliche aus Belgien, Dänemark, Estland, Polen, Finnland und Norwegen ab – hier liegt die Quote der Schlechtleser unter 15 Prozent. Besonders schwer tun sich Schüler in Rumänien und Bulgarien: Dort haben rund 40 Prozent Probleme mit dem Lesen.
Die EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou kommentierte die Ergebnisse Anfang der Woche in Brüssel: "Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass in Europa nach wie vor so viele junge Menschen nicht gut genug lesen und schreiben können." Jugendliche, die schlecht lesen können, liefen Gefahr, sozial ausgegrenzt zu werden. "Es erschwert ihnen die Stellensuche und führt zu geringerer Lebensqualität. In den letzten zehn Jahren haben wir zwar einige Fortschritte erzielt, diese reichen jedoch nicht aus", so die EU-Bildungskommissarin.
Mädchen lesen besser als Jungen
Die Studie untersuchte neben der Lesefähigkeit auch, was die einzelnen Länder unternehmen, um die Lesekompetenz zu verbessern. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Schülerinnen und Schüler mit schlechter Lesekompetenz bis zum Jahr 2020 auf unter 15 Prozent zu senken. Davon seien viele Länder noch weit entfernt, obwohl sie bereits "Fortschritte bei der Entwicklung von Alphabetisierungsstrategien erzielt" hätten, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings erreichen viele Strategien die besonders gefährdeten Gruppen scheinbar nicht. Zur Risikogruppe zählen die Bildungsexperten Jungen, Kinder aus benachteiligten Familien und Heranwachsende mit Migrationshintergrund. Nach den Erkenntnissen der Eurydice-Kommission wird das Leseverhalten stark durch den familiären Hintergrund und das Geschlecht beeinflusst. In Bezug auf die Lesekompetenz haben Mädchen die Jungen überholt. Die Kluft zwischen den Geschlechtern werde mit zunehmendem Alter immer größer.
Die gute Nachricht aus Brüssel: Leseschwächen lassen sich wirksam beheben. Voraussetzung dafür ist, dass Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden. Lehrmaterialien sollten stärker auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden und Lehrkräfte mehr Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung bekommen.
Gute Erfahrungen haben Länder gemacht, in denen Fachkräfte für Leseförderung die Lehrer im Unterricht unterstützen. Diese gibt es bisher nur in Dänemark, Finnland, Island, Irland, Malta, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich. (pro)
Die EU-Bildungskommissarin Androulla Vassiliou kommentierte die Ergebnisse Anfang der Woche in Brüssel: "Es ist absolut nicht hinnehmbar, dass in Europa nach wie vor so viele junge Menschen nicht gut genug lesen und schreiben können." Jugendliche, die schlecht lesen können, liefen Gefahr, sozial ausgegrenzt zu werden. "Es erschwert ihnen die Stellensuche und führt zu geringerer Lebensqualität. In den letzten zehn Jahren haben wir zwar einige Fortschritte erzielt, diese reichen jedoch nicht aus", so die EU-Bildungskommissarin.
Mädchen lesen besser als Jungen
Die Studie untersuchte neben der Lesefähigkeit auch, was die einzelnen Länder unternehmen, um die Lesekompetenz zu verbessern. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil der Schülerinnen und Schüler mit schlechter Lesekompetenz bis zum Jahr 2020 auf unter 15 Prozent zu senken. Davon seien viele Länder noch weit entfernt, obwohl sie bereits "Fortschritte bei der Entwicklung von Alphabetisierungsstrategien erzielt" hätten, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings erreichen viele Strategien die besonders gefährdeten Gruppen scheinbar nicht. Zur Risikogruppe zählen die Bildungsexperten Jungen, Kinder aus benachteiligten Familien und Heranwachsende mit Migrationshintergrund. Nach den Erkenntnissen der Eurydice-Kommission wird das Leseverhalten stark durch den familiären Hintergrund und das Geschlecht beeinflusst. In Bezug auf die Lesekompetenz haben Mädchen die Jungen überholt. Die Kluft zwischen den Geschlechtern werde mit zunehmendem Alter immer größer.
Die gute Nachricht aus Brüssel: Leseschwächen lassen sich wirksam beheben. Voraussetzung dafür ist, dass Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden. Lehrmaterialien sollten stärker auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden und Lehrkräfte mehr Möglichkeiten zur fachlichen Weiterbildung bekommen.
Gute Erfahrungen haben Länder gemacht, in denen Fachkräfte für Leseförderung die Lehrer im Unterricht unterstützen. Diese gibt es bisher nur in Dänemark, Finnland, Island, Irland, Malta, Norwegen, Schweden und dem Vereinigten Königreich. (pro)