Die Zahl der Menschen, die in Frankreich an Gott glauben, geht zurück. Der Wert lag 1947 noch bei 66 Prozent. Im Laufe der Jahrzehnte ist er ständig gesunken. In den Jahren 2011 und 2004 gaben 44 Prozent an, dass sie nicht an Gott glaubten. In der aktuellen Umfrage hat der Wert mit 51 Prozent seinen historischen Höchststand erreicht.
Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop im Auftrag des Journalistenverbands Ajir ergeben, über die das Nachrichtenportal n-tv berichtet. Dabei spielt das Alter der Befragten eine wichtige Rolle. Bei den über 65-Jährigen glauben noch 58 Prozent an Gott. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen liegt dieser Wert bei 48 Prozent.
Religion kaum Thema im Freundeskreis
Auch die Corona-Pandemie hat bei einer deutlichen Mehrheit der Franzosen nicht dazu geführt, sich religiösen Praktiken „anzunähern“. 91 Prozent der Befragten beantworteten die Frage mit „Nein“. Bei 79 Prozent hätte auch der Großbrand in der Pariser Kathedrale Notre Dame keine „religiösen Gefühle“ geweckt.
Zurückgegangen ist auch der Anteil der Menschen, die in ihrem persönlichen Umfeld über das Thema Religion sprechen. Dieser Wert ist seit dem Jahr 2009 von 58 Prozent bis zur diesjährigen Umfrage auf 38 Prozent gesunken. Unter Freunden tun dies im Gegensatz zu 2009, wo der Wert bei 49 Prozent lag, heute nur noch 29 Prozent der Franzosen.
Eine Antwort
Mit Gott lebt es sich in Frankreich leider nicht besonders gut, zumindest nicht als Minderjähriger.
„Eine Untersuchungskommission hatte am Dienstag berichtet, dass schätzungsweise 216.000 Kinder und Jugendliche seit den 1950er Jahren Opfer von sexueller Gewalt in der katholischen Kirche in Frankreich geworden seien. Zusammen mit den von der Kirche in Frankreich betriebenen Einrichtungen wird sogar von 330.000 Opfern ausgegangen. “
https://www.zeit.de/news/2021-10/06/papst-zu-missbrauch-in-frankreich-moment-der-schande