Die französische Tageszeitung Le Monde hat entschieden, keine Fotos mehr von Attentätern oder Propagandamaterial des Islamischen Staat (IS) zu veröffentlichen. In einem Leitartikel vom Mittwoch erklärte der Chefredakteur von Le Monde, Jérôme Fenoglio, seine Zeitung wolle damit vermeiden, dass die Terroristen posthum glorifiziert werden. Die überregionale Publikation gilt als eine der wichtigsten meinungsbildenden Zeitungen in Frankreich.
Der Onlinebranchendienst Meedia hat untersucht, wer in deutschen Redaktionsstuben dem Vorbild der Kollegen in Frankreich folgt. Der Bericht vom Donnerstag zeigt, dass viele Medien bei der Berichterstattung „einzelfallbezogen“ entscheiden und nicht generell der Linie von Le Monde folgen möchten. Gegenüber Meedia erklärte der Axel Springer Konzern, er werde in der Frage hausintern „keine Grundsatzentscheidung“ geben. Nach Angaben des Mediendienstes wollen die Nachrichtenmagazine Spiegel und Stern bei ihrer Praxis bleiben und weiterhin Bilder der Attentäter zeigen. Der Spiegel wolle das „nicht in reißerischer, heroisierender Form“ tun.