Kürzlich machte passend zum bevorstehenden Geburtstag des Betreuungsgeldes eine Studie die Runde, die alle Befürchtungen der Kritiker zu belegen schien: Die finanzielle Hilfe für Eltern nähmen vor allem Migranten und Menschen aus bildungsfernen Schichten in Anspruch. Daher sei es ein Integrations- und Bildungshindernis.
Fast kein Medium erwähnte jedoch, dass die Daten der Studie des Deutschen Jugendinstituts und der Technischen Universität Dortmund zwischen April und Juni 2013 erhoben wurden, also vor Einführung des Betreuungsgeldes im August 2013. Es handelt sich also nicht um eine Zwischenbilanz anlässlich des Jahrestages der Einführung, sondern um die damaligen perspektivischen Beweggründe der Eltern.
Hinzu kommt: Am Wochenende sprachen die Wissenschaftler noch davon, dass 54 Prozent der Menschen ohne Schul- oder mit Hauptschulabschluss das Betreuungsgeld der Kita-Betreuung vorgezogen hätten. Tatsächlich waren es 31 Prozent der Eltern ohne Schulabschluss und 23 Prozent der Eltern mit Schulabschluss – jeweils noch nicht einmal ein Drittel. Die beiden Elterngruppen und die Prozentangaben seien in der Vorfassung fälschlicherweise addiert worden, bestätigten die Autoren laut der Nachrichtenagentur dpa.