Laschet: „Ich habe keinen evangelikalen Ansatz in der Politik“

Sein christliches Engagement habe ihn geprägt, sagte der Unionskanzlerkandidat Armin Laschet in einem Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Doch „evangelikal“ wolle er seinen Ansatz in der Politik nicht nennen.
Von Jörn Schumacher
pro hat Armin Laschet in der Staatskanzlei in Düsseldorf getroffen

Armin Laschet, Kanzlerkandidat der Union, hat sich in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Montag über seinen Glauben geäußert.

Auf die Frage „Hilft Ihnen in schwierigen politischen Situationen auch Ihr Gottvertrauen?“ antwortete der nordrhein-westfälische Ministerpräsident: „Sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen hilft generell im Leben.“ Sein christliches Engagement habe ihn schon vor der Politik geprägt. Laschet verwies auf seine Aktivität in der Dritte-Welt-Arbeit und sein „Engagement für Gerechtigkeit in der Einen Welt und in meiner Pfarrei in der Jugendarbeit“. Der CDU-Politiker fügte hinzu: „Ich war engagiert und bin dann gefragt worden, ob ich nicht auch politisch arbeiten möchte. Konkrete politische Entscheidungen kann man aber nicht in der Bibel nachlesen.“ Laschet ergänzte: „Mein Menschenbild ist christlich geprägt, aber ich habe keinen evangelikalen Ansatz in der Politik.“

Im restlichen Interview ging es vor allem um die Politik Laschets im Falle seiner Kanzlerschaft, etwa um Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie und die möglichen Reaktionen auf die Delta-Variante, die Rente mit 63 und mögliche Maßnahmen für eine Klimaneutralität.

„Wir müssen uns auf wieder wachsende Infektionszahlen einstellen, aber es wird dann wohl anders sein, da so viele Menschen in Deutschland inzwischen geimpft sind“, sagte Laschet. „Es wird immer wieder Mutationen des Virus geben, sagen die Experten voraus. Es spricht vieles dafür, dass uns Corona-Viren noch über Jahre beschäftigen werden.“

Laschet betonte zudem: „Die Abgrenzung der CDU und meine eigene nach rechts ist glasklar. Mit der AfD wird nicht koaliert, nicht kooperiert, nicht verhandelt. Sie muss aus den Parlamenten verschwinden.“

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4 Antworten

  1. Ich denke, Herr Laschet hat sich auf Kosten einer Menschengruppe vor anderen Gruppen profiliert. In anderen Kontexten würde man mindestens von Mikro-Diskriminierung sprechen.

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  2. Ich hatte Herrn Laschet für weiser gehalten. Eine „goldene Regel“ der Politik ist es, den politischen Gegner nicht zu benennen, sondern nur zu umschreiben. Jedes Namensnennung ist eine Aufwertung und im Endeffekt eine Art Werbung. Das hat selbst Herr Bohlen verstanden, der sinngemäß einmal sagte, daß es unwichtig ist, wieso sein Name in der Zeitung stünde, Hauptsache, er steht dort überhaupt. Schlecht ist nur, wenn man nicht im Gespräch ist, also uninteressant wird. Viele versuchen auf diese Art, die Rechtspopulisten zu marginalisieren und die Ökopopulisten im Gespräch zu halten.

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    1. Sehr gut erkannt! Man könnte noch mehr „Trix“ aufzählen, wenn man bei Herrn L. Genau hinhört

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