Der Künstler Christoph Büchel hat die leer stehende Kirche Santa Maria della Misericordia aus dem zehnten Jahrhundert zu einer Moschee umgewandelt. Wie die Tageszeitung Die Welt berichtet, befindet sich inzwischen nicht nur ein Schuhregal in der Kirche, sondern auch Gebetsteppiche, Palmtöpfe und ein Automat mit Mecca-Cola. Statt der christlichen Ornamentik gibt es jetzt Rundbilder mit arabischen Schriftzeichen. Ein Büchertisch mit Ratgebern, Heften und Postern, welche die fünf Säulen des Islams erklären, ist in der Sakristei zu finden.
Bereits jetzt gilt Büchels Beitrag als heimlicher Favorit der Kunstausstellung „Biennale“, die am Samstag eröffnet wurde. Sie findet seit 1895 alle zwei Jahre als Weltausstellung der bildenden Kunst in Venedig statt. 89 Länder präsentieren in den nächsten sieben Monaten ihre besten Kunstprojekte.
Obwohl Venedig durch den Handel mit der arabischen Welt sehr beeinflusst wurde, gibt es in der Stadt keine offizielle Moschee. Nach Schätzungen leben etwa 3.000 Muslime in Venedig.