Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) ruft gemeinsam mit anderen Kooperationspartnern für Sonntag zu einem weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen auf. Eigenen Angaben zufolge findet der internationale Gebetstag für verfolgte Christen in mehr als 180 Ländern der Welt statt. In diesem Jahr stehen stellvertretend für rund 70 Länder, in denen Christen in Bedrängnis stehen, Pakistan, Algerien und Kuba im Fokus der Solidaritätsbekundung mit den verfolgten Glaubensgeschwistern weltweit.
„Wer mit den Verfolgten vor Ort spricht, der hört immer wieder eine Bitte: ‚Betet für uns‘“, erklärte der Politikbeauftragte der DEA, Uwe Heimowski, auf Anfrage zu dem Gebetstag für verfolgte Christen und für Religionsfreiheit. Zu den Kernanliegen der DEA gehöre das Gebet. „Darum nehmen wir die Bitte auf.“
Am Freitag hatte der Beauftragte der Bundesregierung für weltweite Religionsfreiheit, Markus Grübel, seinen ersten Bericht vorgelegt und festgestellt, dass Christen die weltweit am meisten verfolgte religiöse Gruppe sind. Grübel verwies darauf, dass fast 75 Prozent der Menschen in einem Land leben, das ihre Religionsfreiheit einschränkt. Christen seien besonders stark betroffen. Immer mehr Staaten schränkten zudem die Religionsfreiheit ein.
Kauder: „Verheerende Situation von Christen in der ganzen Welt“
Volker Kauder (CDU), in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zuständig für Wertethemen, Religionsfreiheit und den Einsatz gegen Christenverfolgung, erklärte in einer Pressemitteilung vom Freitag: „Drei Mal im Jahr beten die christlichen Kirchen und verschiedene religionsfreiheitlich engagierte Organisationen für verfolgte Christen weltweit. […] Ich begrüße außerordentlich, dass kirchliche Religionsgemeinschaften und andere Akteure mehrmals im Jahr die Aufmerksamkeit auf die verheerende Situation von Christen in der ganzen Welt legen und sich zum gemeinsamen Gebet für sie verbinden und Fürbitte halten.“
Die Diskriminierung von Christen nehme weiterhin zu, stellte Kauder fest. Besonders in Ländern, in denen Christen in der Minderheit seien, Religion nationalisiert und von Regierungen durchgesetzt würden, sähen sich Christen großer Benachteiligung bis hin zu Gewalt und Verfolgung ausgesetzt. Friedliches Miteinander könne nur dort gewährleistet werden, wo kein Mensch aufgrund seines religiösen Bekenntnisses Benachteiligung erfahren müssen. Das Leid der Betroffenen und die weltweit bestehenden Missstände müssten immer wieder in die Öffentlichkeit gebracht und behandelt werden.
Die Weltweite Evangelische Allianz begeht jährlich den Gebetstag für verfolgte Christen. Seit 1996 beteiligt sich die DEA unter anderem mit Informationsmaterial zu dem jeweiligen Schwerpunkt daran.
Von: Norbert Schäfer