Bei der Festveranstaltung zum Stabwechsel im Amt des Generalsekretärs bei der Deutschen Evangelischen Allianz (DEA) mit rund 600 Teilnehmern in der Stadthalle von Bad Blankenburg hat der neue DEA-Generalsekretär Reinhardt Schink gesagt, dass er seine neue Aufgabe in großer Kontinuität zu seinem Vorgänger angehen werde.
Entscheidend für ihn sei, dass die DEA Menschen unterschiedlicher Frömmigkeitsstile zusammenführe und sich nicht durch Abgrenzungen definiere. Sie solle sich vom Zentrum des Glaubens her, also einer gelebten Christus-Beziehung, auszeichnen. Schink erkennt, dass sich die DEA neuen Herausforderungen stellen muss. Mehr noch als auf „Management-Tools“ will sich Schink auf das Wort Gottes verlassen und sich damit den Herausforderungen stellen. „Wir wollen, um es mit einem Wort der Bibel zu sagen, jederzeit bereit sein, Rechenschaft von der Hoffnung zu geben, die in uns als Christen lebt“, sagte Schink.
Eine bleibende Aufgabe der DEA ist nach Einschätzung des bisherigen Generalsekretärs Hartmut Steeb die Verankerung im Wort Gottes als Grundlage für die Lehre in der christlichen Gemeinde. Gerade angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen sei ein Neuaufbruch in Sachen Evangelisation und Mission wünschenswert. Die Allianz könne zugleich stolz darauf sein, dass sie die älteste interkonfessionelle Bewegung sei: „Wir müssen die Einheit nicht schaffen, die hat Jesus erbetet, die ist längst da. Das Geschenk der Einheit auszupacken, die Einheit zu gestalten, ist Aufgabe der Evangelische Allianz“, erklärte Steeb.
Reinhard Holmer, Direktor des Diakonissenmutterhauses Elbingerode, würdigte Steebs Engagement für den Lebensschutz, für das er oft „Anfeindungen und Unverständnis“ geerntet habe und sein „weites Herz“ für die Mitarbeiter der DEA, Ortsallianzen, Kirchen und Verbänden. Holmer hob auch Steebs Faible für das Feld der Politik hervor.
Bischof Efraim Tendero, Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), würdigte das „treue und exzellente“ Engagement Steebs für die „vielen nationalen Allianzen auf der ganzen Welt“, denen Steeb als DEA-Generalsekretär immer wieder geholfen habe. „Die WEA ist eine stärke Allianz geworden, durch die Hilfe der DEA. Das wäre nicht geschehen ohne dich, Hartmut“, sagte Tendero am Mittwoch.
Ulrich Heckel, Oberkirchenrat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, nannte Steeb ein „altes württembergisches Gewächs, das den Pietismus in unsere Landeskirche einbringt“. Er schätze die Verbundenheit der DEA mit seiner Landeskirche und verband den Dank an Steeb mit der „Hoffnung auf die weitere gute Zusammenarbeit“ an Reinhardt Schink.
Christian Stawenow, Propst der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, würdigte die „besondere Weise“ der Verbundenheit seiner Kirche mit der DEA. „In der Landeskirche ist Frömmigkeit durchmischt vorhanden, jedoch nicht prägend“, erklärte Stawenow und befand, dass manche Äußerung Steebs als „Stachel im Fleisch“ der Landeskirche empfunden werde. „Es geht aber nicht um uns selbst, sondern um Jesus und seine Nachfolger. Es geht darum, Orientierung zu finden in Glaubens- und Lebensfragen und das gemeinsame Zeugnis“, sagte Stawenow.
Der Vorsitzende der DEA, Präses Ekkehart Vetter, lobte Steebs „beispiellosen Einsatz“ in den vergangenen 31 Jahren: „Hartmut Steeb hat seinen Dienst als Generalsekretär immer zutiefst als einen Dienst für Gott verstanden. Seine innersten Glaubensüberzeugungen haben auch in der Gestaltung seines Dienstes ihren Ausdruck gefunden. Darum haben wir ihn über all die Jahre als einen authentischen Menschen erlebt.“ Mit Schink folge ein Generalsekretär, der nicht zuletzt aufgrund seiner Erfahrungen in der Wirtschaft die Arbeit der Allianz weiterentwickeln werde, so Siegfried Winkler, der 2. Vorsitzende der DEA: „Als Neuer bringt Reinhardt Schink uns neue Impulse, die der Evangelischen Allianz helfen, am Auftrag Gottes festzuhalten und diesen gegenwartsrelevant und zukunftsfähig zu gestalten.“
Von: Norbert Schäfer