Ein packendes Finale in der Jahrhunderthalle in Frankfurt im Wettbewerb um 10.000 Euro: Die Initiative „Das Trio“ will zeigen, dass es in Deutschland „noch lebendiges Christentum und junge Menschen gibt, die für Jesus begeistert sind“. Dafür sind die Initiatoren in den vergangenen neun Monaten durch Deutschland gereist und haben sich Jugendgruppen von insgesamt 20 Gemeinden angeschaut – und über sie jeweils eine Videoreportage gedreht. Aus den Videos wählten die Zuschauer und die Initiatoren ihre drei Favoriten.
Im Finale am Samstagabend in Frankfurt gingen die drei Kandidaten „Fireabend Nierenhof“, „DCG Dürrmenz“ und „All For One Fulda“ in den Wettbewerb um 10.000 Euro Prämie. In einem actionreichen und spannenden Kampf im Stile von „Schlag den Raab“ konnte sich die Jugendgruppe „All For One Fulda“ durchsetzen, die Christen unterschiedlicher Denominationen vereint. Die Teilnehmer mussten sich etwa durch ein Bällebad wühlen oder einen Parkour aus Trampolin, Geschicklichkeitsübungen und Bibelwissen bestreiten.
Die Gewinner wollen ihr Preisgeld unter anderem dafür einsetzen, um einen überkonfessionellen B.A.S.E.-Jugendgottesdienst zu organisieren und einen Bus mitzufinanzieren, den unterschiedliche Jugendgruppen nutzen können. „Wir wollen uns für die Einheit von Christen einsetzen“, erklärte die Gruppe nach ihrem Sieg. Von ihrem Preisgeld gaben sie jeweils 1.000 Euro ab an die Zweitplatzierten „DCG Dürrmenz“ und die Drittplatzierten „Fireabend Nierenhof“.
Hinter dem Wettbewerbsnamen „Das Trio“ stehen die drei Gründungsmitglieder der Initiative: Initiator Peter Lehmann mit Birgit Weißgerber und Achim Meier. Der 25-jährige Lehmann erklärte im Gespräch mit pro, warum er viel Aufwand in das Projekt gesteckt hat: „Ich war lange Zeit Namenschrist und hatte mit dem persönlichen Glauben eher wenig zu tun. Das hat sich geändert, als ich die Bibel gelesen habe und ich zu Gott gekommen bin.“
„Christ sein macht froh, das ist sinnerfüllt“
„Die Freude und die Begeisterung, die in mein Leben gekommen ist, ist das das Beste, was es gibt“, schildert Lehmann im Interview weiter seine Erfahrungen. Es sei eigentlich einfach, zu Gott zu kommen, „der lebendig ist und auf uns wartet“. Deswegen ging der Wahl-Hannoveraner davon aus, dass es viele Jugendgruppen gibt, die richtig „Drive“ haben. Und so kam er zur Idee, Reportagen über junge, engagierte Gläubige zu drehen. „Ich wollte zeigen: Christ sein macht froh, das ist sinnerfüllt, dahinter ist eine Hoffnung, es macht einfach Spaß.“ Genau das hielt er in Videoreportagen fest.
Der Wettbewerb suchte die „aktivste, lebendigste Gemeinde“. Primär ging es Lehmann und Co. mit den Videos aber darum, „das Feuer, die Begeisterungsfähigkeit, die Freude – das, was sich alles in den Jugendlichen findet, weiterzugeben an andere, und sie damit zu inspirieren“. Damit will er Gemeinschaft fördern. Gleichzeitig wollen die Initiatoren den Gemeinden und den Jugendlichen mit dem Video ein Werkzeug in die Hand geben, mit dem die Jugendlichen ihre Altersgenossen und Mitschüler zum Gottesdienst einladen können. Pro Reportage haben die jungen Filmemacher inklusive Drehtag mindestens 20 Stunden investiert, hochgerechnet sind das Minimum 400 Stunden für das ganze Projekt.
„Das Trio“-Reportage über „All for One Fulda“
Im Rahmen des Finales fanden bereits ab Samstagmittag in der Jahrhunderthalle unterschiedliche Seminare statt: „Return to Reality“ befasste sich mit Onlinesucht, in „Umgang mit Geld“ sollten die Jugendlichen lernen, ihr Geld gerecht einzusetzen und wie sie ihr Einkommen richtig anlegen und keine Schulden machen. Am Nachmittag präsentierten sich in der „Erlebniswelt“ anderthalb Dutzend Aussteller wie Compassion, Bibel TV, der ERF oder das Glaubenszentrum. Im Bistro und an der Bar, an der es alkoholfreie Cocktails gab, verbrachten die jungen Besucher Zeit mit ihren Freunden, lernten neue Leute kennen und gleichzeitig etwas über christliche Welt in Deutschland.
Motor für das neue Leben
Unter dem aus der Bibel (Jesaja 43,19) stammenden Leitsatz „Siehe, ich will ein Neues schaffen“ stand das Finale. Diesen Gedanken griff auch Ulrich Parzany am Abend auf. Während der mehr als dreistündigen Show gab der Prediger den Jugendlichen einen kurzen geistlichen Impuls. Er wunderte sich scherzhaft, wie er mit seinen 77 Jahren in die Halle gekommen sei. Der Theologe sprach über die Bibelworte aus Johannes 3,3 und 5: „Wenn jemand nicht von Neuem geboren wird, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. […] Ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ In seinen vielen Lebensjahren habe Parzany zahlreiche Dinge erlebt, die als „neu“ präsentiert wurden und schnell alt wurden. Er riet den mehr als 1.000 Mädchen und Jungen in Frankfurt, wenn etwas nicht Gekanntes in ihr Leben kommt, sich zu fragen: „Ist das Neue wirklich neu?“
Es gebe Dinge im Leben, die könne man nicht mit Geld erwerben. „Die Vergebung der Sünden kannst du nicht kaufen“, sagte Parzany. Auch könne man es nicht kaufen, geboren zu werden. Wenn die Jugendlichen wirklich etwas Neues geschenkt bekommen wollen, sollen sie zu Jesus kommen und „Jesus anziehen“, forderte der Prediger die Anwesenden auf. Das sei, wie neu geboren zu werden. Im Alltag brauche man einen „Motor für das neue Leben“.
Dieser Motor sei Jesus, er wolle den Menschen Erneuerung schenken. „Der Schöpfergott schenkt uns Erlösung.“ Als Parzany mit 14 Jahren zum Glauben kam, habe er „neben sich gestanden“. Er motivierte die Jugendlichen, Jesus anzunehmen oder neu zu ihm zu kommen, damit er Neues schaffen könne. Dadurch wollte er die anwesenden Jugendlichen ermutigen, anderen Mädchen und Jungen aus ihren Jugendgruppen und aus ihrem Umfeld diese Botschaft weiterzugeben.
Im Rahmen des Finales traten die Lobpreisgruppe Outbreakband und die christlichen HipHopper O’Bros auf. Mia Friesen von der Outbreakband gab zwischen den Liedern auch einen kurzen Input und sprach den Jugendlichen zu, sich nicht durch ein schlechtes Gewissen von Gott trennen zu lassen. Stattdessen sollten sie sich immer wieder zu Jesus ausstrecken, denn er wisse, wie es einem jeden geht.
Große Begeisterung beim jungen Publikum erregten die Brüder Alex und Maxi von O’Bros, die als letzter Act auftraten. Textzeilen der Band heißen etwa: „Es gibt keinen sonst, außer dir, Jesus, […] wohin sonst könnte ich gehen“, „Sie wollen nur haten [Hass verbreiten, d. Red.], lass uns für sie beten“ oder „Seine Liebe ist das Beste, was wir haben“. Mit ihrem Lied „Triumph“ wollen sie „den wohl epischsten Sieg der Menschheitsgeschichte“ feiern. Ihren Musikstil nennen die Brüder Worshiphop als eine Kombination aus Worship und Hiphop: „Das ist unsere Art, Jesus anzubeten.“
Initiator Lehmann zeigte sich am Ende der Show begeistert. Er motivierte die Jugendlichen zum Schluss, von Jesu Botschaft klar und natürlich zu erzählen. Er verwies auf den Input von Prediger Parzany und sagte: „Wer soll es den anderen sagen, wenn nicht wir.“ Nach dem Finale will „Das Trio“ auf jeden Fall das Projekt fortführen. „Wir werden weitermachen. Das wäre ungerecht, wenn Gott uns so viel Gnade gegeben hat, in den vergangenen anderthalb Jahren, und wir lassen das jetzt fallen. Wir wollen weiterhin Hilfe und Ermutigung sein“, sagte Lehmann pro. In welcher Art und Weise das passieren soll, will „Das Trio“ nun planen.
Von: Martina Blatt
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Wer hilft mit geld in der Not