Es ist eine einzigartige und nachdenklich stimmende Exhibition: Der Fotograf Andy Spyra zeigt noch bis Samstagabend seine Ausstellung „Exilim – mit Jesus-Tattoo und Kalaschnikow. Das Verschwinden der Christen aus dem Nahen Osten“ beim Katholikentag. Es sind 18 Bilder – in Schwarz-Weiß gehalten –, die aktuell in Münster präsentiert werden und die Geschichte einer zu erlöschen drohenden Kultur erzählen. Die Fotos bewegen und nehmen den Betrachter auf unaufdringliche, aber wirksame Weise mit in das Geschehen vor Ort.
2011 lernte der Künstler in Istanbul Christen aus dem Norden des Irak kennen und entscheidet sich spontan, mit ihnen in diese Region zu reisen. Er will dort das christliche Leben dokumentieren. Seit dieser Reise lasse ihn das Thema nicht mehr los, heißt es im Begleittext zur Ausstellung.
„Diese Ausstellung ist ein Appell, sich jeder Form des politischen und ideologischen Missbrauchs zu widersetzen“, heißt es weiter. Sie solle die Besucher ermutigen, „für Religionsfreiheit einzutreten und immer wieder das Gespräch zwischen den Religionen zu suchen“. Auch sollen sie für den Frieden in der Region beten.
Nach der Station in Münster (MCC Halle Münsterland) bis Samstagabend bieten Spyra und das in Aachen ansässige Internationale Katholische Missionswerk „Missio“ Gemeinden, Veranstaltungen oder Ausstellungen ab Juni an, die Foto-Kollektion des freien Fotografen für eigene Events auszuleihen. Dafür stellen die Anbieter 25 bis 40 Fotos von Spyra zur Verfügung. Anbei gibt es ein Infopaket für die Öffentlichkeitsarbeit, das über die Abteilung Kommunikation und Presse von „Missio“ angefragt werden kann.
Der 34-jährige Künstler ist preisgekrönter, freischaffender Pressefotograf. Der Hagener veröffentlichte unter anderem im TIME-Magazin, Spiegel, The New Yorker oder in der Newsweek. Vor zwei Monaten widmete das ZEIT Magazin einer Reportage von Wolfgang Bauer und Spyra über eine Festung in Afghanistan eine ganze Ausgabe.
Von: Martina Blatt