Im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart berichteten fünf Referenten über die aktuelle Situation von Nichtmuslimen in muslimischen Ländern. Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM erklärte: „Es ist sehr wichtig, dass Menschenrechte und Menschenrechtsverletzungen bei jeder politischen Bewegung, nicht nur innerhalb der EU, sondern weltweit ein Thema sind.“ Die IGFM fordert ein sofortiges Handeln gegen den Völkermord des „Islamischen Staates“ (IS). „Der Genozid ist in vollem Gange. Das erkennen wir an den verschiedenen Flüchtlingslagern und das sollte eine Bekräftigung sein, dem IS entgegenzutreten“, sagte Lessenthin.
Der Vorsitzende des Zentralrats Orientalischer Christen, Simon Jacob, unterstrich diese Aussage: „Die Entwicklungen in Mossul waren bereits 2011 ersichtlich. Trotzdem haben die USA Waffen in die entsprechenden Gebiete geliefert. Es wäre allerdings wichtig gewesen, damals andere Gruppierungen zu unterstützen, um den Terror aufzuhalten.“ Jacob ist oft in der Krisensituation unterwegs und berichtet aus eigener Erfahrung: „Die Situation der Christen im Irak ist nicht gut, aber sie bekommen wenigstens noch die Möglichkeit, sich zu entscheiden, zu konvertieren oder zu flüchten. Jesiden dagegen bekommen diese Möglichkeit nicht und werden sofort hingerichtet, wodurch sie in einer noch viel schwierigeren Situation sind als die Christen.“