Im Streit um abgekupferte Teile eines Liedes hat die US-Sängerin Katy Perry einen Sieg vor Gericht errungen. Eine Richterin hob in dem millionenschweren Streit mit einem christlichen Rapper ein früheres Urteil auf. Richterin Christina Snyder am US-Bezirksgericht in Los Angeles befand, dass Perry nicht wegen der Verletzung von Urheberrechten haftbar gemacht werden könne.
Der Sängerin war vorgeworfen worden, Teile ihres Liedes „Dark Horse“ von dem christlichen Rapsong „Joyful Noise“ von Marcus Gray kopiert zu haben. Das Gericht in Los Angeles hob mit seinem Urteil vom Dienstag auch ein Urteil eines Geschworenengerichts vom Juli 2019 auf. Dadurch verliert Kläger Marcus Gray, der als Künstler unter dem Namen „Flame“ bekannt ist, Ansprüche auf Schadenersatz in Höhe von 2,8 Millionen Dollar.
Zur neuerlichen Beurteilung zog das Gericht nun den Musikwissenschaftler Todd Decker zu Rate. Einem Gutachten zufolge seien die „identifizierten Elemente“ hinsichtllich der Tonhöhenfolge und des zeitlichen Abstands der Noten nicht schutzwürdig, berichtete Hollywoodreporter am Dienstag.
Gray hatte seinen Song „Joyful Noise“ 2008 veröffentlicht. Perry war mit ihrem Lied „Dark Horse“ 2013 an die Öffentlichkeit getreten. Der Song war mehrere Wochen lang an der Spitze der US-Charts und wurde mehr als zehn Millionen mal verkauft. 2014 hatte Gray erstmals ein Gerichtsverfahren gegen Perry wegen Urheberrechtsverletzung angestrengt und angeführt, dass Perry Teile seines Liedes unrechtmäßig übernommen habe. Eine Jury hatte das 2019 in einem Urteil ebenso bewertet und Gray Schadenersatz in Millionenhöhe zugesprochen.
Die musikalischen Wurzeln der Pastorentochter Perry liegen bei einem örtlichen Gospelchor. 2001 hatte die Künstlerin eine CD mit selbstkomponierten christlichen Liedern aufgenommen. Später distanzierte sich die Pop-Ikone vom christlichen Glauben. Die Künstlerin wurde 2008 mit dem Song „I Kissed a Girl“ bekannt. Perry hat weltweit mehr als 126 Millionen Tonträger verkauft.
Von: Norbert Schäfer