„Ich will nur stolz auf Christus sein“

Worship-Songs feiern Erfolge, besonders bei jungem Publikum. Besungen wird darin die Liebe zu Gott und Jesus. Die Melodien sind charttauglich, die Texte eingängig. Bei Gebetstreffen zelebrieren Tausende das „oneness-Feeling“, das mystische Eins-sein mit einer großen Masse von Individualisten. Ein Beitrag von Tom Daun, Deutschlandfunk
Von PRO
„Man preist die Güte und Größe Gottes, feiert den eigenen Glauben – zu Melodien, die sofort ins Ohr gehen“ schreibt Tom Daun in einem Beitrag für den Deutschlandfunk

„Es können all die Menschen stärker was damit anfangen oder haben darauf gewartet, für die Glaube auch eine Sache des Herzens ist oder die von ihrem Typ her eher Bauchmenschen sind. Während kritische Stimmen kamen oft von Leuten, die Sorge haben – jetzt verlieren wir die Kontrolle, weil wir nicht mehr im Kopf sind“, sagt Pfarrer Christian Menge.

Fast 20 Millionen CDs mit geistlichen Liedern verkaufte das Label „Hillsong Music“ seit seiner Gründung 1992; es zählt damit zu den „Big Players“ in der Szene der christlichen Musik. Der Verlag ist ein Ableger der Hillsong-Church, einer in Australien gegründeten freikirchlichen Glaubensgemeinschaft, die längst weltweit agiert und schnell wächst.

Man preist die Güte und Größe Gottes, feiert den eigenen Glauben – zu Melodien, die sofort ins Ohr gehen, verpackt in einen groovenden Folk-Pop-Sound. Nicht nur in vielen freikirchlichen Gemeinden sind die sogenannten „Worship-Songs“, die „Lobpreislieder“, ein zentraler Bestandteil des Gottesdienstes. Auch in der Katholischen und Evangelischen Kirche haben die eingängigen geistlichen Pop-Songs viele Anhänger gefunden.

In der Solinger Lutherkirchen-Gemeinde etwa begeistern sich auch Ältere dafür, vor allem Menschen, die selbst musikalisch aktiv sind. Pfarrer Christian Menge: „Wer gerne singt, ist im Chor – aber kommt auch manchmal in den Worship-Gottesdienst. Und man merkt, dass da Leute sind, die eine geübte Stimme haben, und die ziehen dann da richtig mit. Das ist dann nicht der ganze Chor, aber es gibt ’ne starke Schnittmenge.“

I love you, oh yeah!

Singen aus Spaß an der Musik ist das eine; doch wie steht es um die Inhalte von Lobpreisliedern? Oft thematisieren die Texte die individuelle Beziehung zu Gott, die persönliche Begegnung mit Jesus. Ich und Du sind zentrale Wörter.

Der englische Schriftsteller Nick Page, selbst Autor von Worship-Songs, warnt vor Oberflächlichkeit und Einseitigkeit: „Die Texte vieler Lobpreislieder haben nur eine sekundäre Bedeutung. Es geht in immer denselben Begriffen um immer dasselbe. Wir singen das religiöse Äquivalent zu ‚I love you baby, oh yeah!‘. Statt eine emotionale und intellektuelle Reaktion zu provozieren, begnügen wir uns mit der kurzen Reizung der emotionalen.“

Dazu Christian Menge: „Das ist gerade das, was dem Lobpreis – auch dem intensiveren Lobpreis – oft vorgeworfen wird, dass man nur ins Gefühl geht und man als Hörer manipuliert wird und so weiter. Das ist natürlich so, das liegt aber auch daran, dass protestantische Kirche lange viel zu verkopft war, viel zu sehr aufs Wort, aufs gesprochene Wort gebaut hat. Jetzt gehen wir ein Stück in die andere Richtung.“

Die Suche nach Glück

„Wie kriegen wir junge Leute?“, ist eine zentrale Frage in vielen Gemeinden. Die Antwort lautet seit einigen Jahren: mit Lobpreismusik. Der Popsound und der rhythmische Drive wirken einladend, die Betonung des Emotionalen spricht Jugendliche an. Nick Page sieht diesen Trend kritisch.

„Blättern Sie durch irgendeine Sammlung aktueller Lobpreislieder und das deutliche Übergewicht des Wortes ‚Ich‘ wird Ihnen auffallen. Viele Worship-Gottesdienste verharren in einer Art ‚Bauchnabelperspektive‘. Die Lieder sprechen immer weniger von den Attributen Gottes, den Taten Jesu oder sonstigen Wahrheiten des Evangeliums, sondern von – tja, von mir.“

„Jede Zeit schafft sich ihre eigenen Lieder und singt das, was sie verstehen und auffassen kann. Unsere Zeit – das zeigt sich dann eben auch in diesen Liedern – ist ganz zentral geprägt von der persönlichen Suche nach dem Glück. Die zentrale Frage. Der gegenüber verblasst die alte orthodoxe aber auch evangelikale Frage nach der eigenen Schuld, der eigenen Sünde, der eigenen Erlösungsbedürftigkeit.“

Johann Hinrich Claussen ist Kulturbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland. Doch wenn Lobpreismusik häufig das „Ich“ in den Mittelpunkt stellt, bietet sie auch das „Wir“ an. „Sie wird gemeinsam zelebriert; sie wird nicht nur einfach sitzend in den Bänken gesungen mit übereinander geschlagenen Beinen, also körperlos, wie das oft beim Kirchenlied ist, sondern man steht auf, man bewegt sich, man ist in der Gruppe, man hebt die Arme hoch, man schließt die Augen. Das sind so Dinge, die man mit anderen Rhythmen auch bei Technofestivals findet. Also es wird gemeinsam ganzkörperlich diese Musik erlebt und erfahren. Dann ist die Gemeinde nicht nur die mitsingende Gruppe, die von der Orgel überdeckt die Lieder singt, sondern ist selbst ein großer Gemeinschaftskörper aus Musik.“

Die Gemeinschaft kommt auch jenen vertraut vor, denen christliche Rituale fremd sind. „Kirchenferne“ heißen sie im soziodemografischen Jargon. „Weil es eine Form von Frömmigkeit ist, die weniger institutionell ist, weniger mit einer festen, starren Liturgie oder mit klaren theologischen Lehren verknüpft ist, sondern ganz stark auf das gemeinsame religiöse Erleben setzt“, sagt Claussen.

„Lobpreisleiter“ mit Rockstar-Attitüde

Samstagmorgens in einem großen Tagungsraum der Evangelischen Freikirche in Köln-West; etwa siebzig überwiegend junge Gläubige nehmen am Wochenend-Seminar „Gottesdienstgestaltung“ teil – darunter Pfarrer, Musiker, aber auch viele Laien. Der Tag beginnt damit, dass alle gemeinsam Lobpreislieder singen, begleitet von zwei Musikern mit Akkordeon und E-Gitarre.

Konzentriert und andächtig stimmen die Teilnehmer in den Gesang ein; viele mit geschlossenen Augen oder mit einem seligen Lächeln auf dem Gesicht, manche falten die Hände oder heben die Arme in die Höhe… „Wir haben’s gerade hier so ein bisschen durchexerziert: sobald die Musik erklingt und man auch ein Gefühl dafür bekommt, ist man irgendwie bei sich. Man schwingt sich irgendwie ein, man betet, man spürt, man sucht dieses unmittelbare Gott und ich, jetzt für einen Moment ganz intensiv.“

Martin Pepper ist einer der bekanntesten Worship-Sänger Deutschlands. Er referiert an diesem Samstagmorgen zum Thema „Faszination Anbetung“. Eine seiner zentrale Thesen: Musik dient dazu, Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.

„Ein ‚oneness-feeling‘, ein Erlebnis, was man sonst auch in Popkonzerten sucht. Dieses mystische Eins sein mit einer großen Masse von lauter Individualisten, die aber in diesem Punkt, in dieser Erfahrung, in diesem Feeling, in diesem Spirit plötzlich eins werden und sagen: das ist hier universal, das ist menschlich, das ist geistlich, das ist Wahrheit.“

Die Analogie zum Popkonzert liegt nahe. Vor allem die jüngere Generation von Gläubigen fühlt sich zu Worship-Songs hingezogen. Der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche sagt: „Lobpreismusik ist eben Popularmusik. Das sind die vertrauten Klänge, das sind die vertrauten Instrumente. Das ist ja meistens die klassische Bandbesetzung Schlagzeug, Keyboard, Bass, Gitarre und dann ein, zwei Gesangsstimmen. Das ist etwas, was vertraut ist, wo man gut mit kann, wo man nicht diese Befremdungshürde hat, wenn man’s mit Orgelmusik oder großen Oratorien zu tun hat als Jugendlicher.“

„Worship Music“ ist längst auch „Business“, Songschreiben eine Industrie geworden. CDs und Liederbücher verkaufen sich prächtig, große Festivals ziehen Tausende von Fans an. Private und kirchliche Institute bieten eine Ausbildung zum „Lobpreisleiter“ an, im Internet tummeln sich kommerzielle Angebote zum Download von Liedern, Youtube bietet unzählige Videos zum Mitsingen an. Die Großen der Szene geben sich das Profil von Rockstars.

Altar als Popbühne

Den Trend zur Kommerzialisierung mag man beklagen – oder relativieren. „Geld verdienen etablierte angestellte Kirchenmusiker auch; die kriegen das als normales Gehalt aus den Kirchensteuermitteln; das ist uns wichtig, da investieren wir auch viel für. Aber wer so eine Position nicht hat, eine solche Stelle nicht hat, der muss gucken, wo er bleibt und muss wie jeder Künstler Geld verdienen. Das finde ich erstmal überhaupt nicht anrüchig. Man muss natürlich dann gucken, wie weit so ’ne Kommerzialisierung dazu führt, dass man nur noch das macht, was gut ankommt; und dann wäre diese Lobpreismusik nicht viel mehr als eine christliche Form von Schlager.“

Wo verläuft die Grenze zwischen Worship-Song und Schlager? Darf der Altarraum einer Kirche zur Popbühne werden? Autor Nick Page mahnt Ernsthaftigkeit im Umgang mit Lobpreisliedern an.

„Die Worship-Gottesdienste haben das Modell des Popkonzertes synonym gemacht für Anbetung. Sie haben das Gotteslob der Gemeinde zu einem Unterhaltungsevent verformt. Wir sollten prüfen, ob wir hier Gott verherrlichen oder nur eine herrliche Band genießen.“ Sagt Nick Page. „Die Gefahr, es genau so zu gestalten wie ein Popkonzert, die ist gegeben…“ Sagt Lothar Kosse, seit vielen Jahren einer der „Stars“ unter den deutschen Lobpreis-Sängern.

„Allerdings muss man sagen: Wenn’s gut läuft, gibt’s das in der Lobpreismusik in der Form eigentlich nicht – Sex, Drugs and Rock’n’Roll und ‚Schaut mal her, wie toll ich bin!“ Da gibt es natürlich denjenigen, der vorne steht und singt. Aber er versucht nicht, die Anbetung des Publikums auf sich zu ziehen. Wenn er es gut macht. Sondern er lässt Freiraum, Freiraum für etwas, das passieren kann.“

Lobpreismusik soll den Gläubigen die Gottesbegegnung ermöglichen; der Sänger ist eher Medium oder Vermittler.

„Durch das Spielen der Musik kreiert man einen Ort, wo auch andere sich wohlfühlen können und wo der Künstler nicht unbedingt nur im Mittelpunkt steht. Also der Künstler ist da und auch Katalysator für die ganze Geschichte. Aber er ist nicht derjenige, der sagt: ‚Schaut mich alle an, ich bin der Star.‘ Das geht so ein bisschen an den Rand.“

Leicht verständlich, trotzdem poetisch

In seinen Liedtexten bemüht sich Lothar Kosse, geistliche Inhalte in eine leicht verständliche und zugleich poetische Sprache zu fassen, die auch Menschen der Gegenwart verständlich ist. So etwa im Lied über den alttestamentarischen Hiob, der trotz aller Schicksalsschläge sein Gottvertrauen nicht verliert.

„Der Refrain geht: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, ich weiß, dass er hoch oben steht, hoch über all dem Staub der Welt, ich weiß, dass mein Erlöser lebt. Ein ganz schlichter Satz eigentlich, aber das mit dem ‚Staub der Welt‘ hat mich fasziniert, das kommt auch im Hiob nochmal vor, dass es etwas gibt, eine Person gibt, die über diesem Staub der Welt, über dieser Erniedrigung, die teilweise hier stattfindet, steht.“

Ein gutes Lied schreiben, ist die schwierigste Sache der Welt, seufzte der englische Dichter Alfred Tennyson. Kriterien dafür sind nicht nur sprachliche Eleganz, ansprechende Form und inhaltliche Tiefe – sondern auch Verständlichkeit und Sangbarkeit.

„Welche Lieder sind bekannt geworden? Das sind recht schlichte Lieder, von den Beatles angefangen. Da waren es auch nicht die ganz ausgefuchsten Songs, sondern die einfachen, einprägsamen Melodien und manchmal auch sehr schlichten Songs. ‚Yeah yeah Yeah‘, ‚Obladi Oblada‘. Eine Schlichtheit im Song ist nicht unbedingt ein negatives Merkmal“, sagt Kosse.

Der Pop-Poet schreitet auf einem schmalen Grat: gefragt sind einfache und einprägsame Zeilen; heraus kommen oft Banalitäten. Das ist in der Szene der Worship-Musik nicht anders, beobachtet Nick Page. „Die meisten Lobpreisleiter haben kein sprachlich-literarisches Training. Sie bedienen sich gerne bei Klischees aus der Popmusik und Unterhaltungsliteratur. Unsere Herzen stehen regelmäßig ‚in Flammen‘; abstrakte Begriffe wie Gnade, Gerechtigkeit und Liebe ‚blühen‘ als Garten oder Feld oder ‚fließen‘ als Fluss, Strom oder Meer. Gerettet werden wir aus ‚Gruben‘, ‚Höhlen‘, aus einem ganz allgemeinen ‚Dunkel‘ oder aus den ‚Klauen des Löwen‘.“

Fehlende textliche Tiefe

„Das sind einfache schlichte Muster und die Texte sind ebenfalls einfache schlichte Muster. Leicht zu verstehen, aber haben nicht die Abgründigkeit und symbolische Tiefe von klassischer christlicher Poesie.“ Johann Hinrich Claussen ist auch Autor eines Buches über die Geschichte der Kirchenmusik. Vorgefertigte Satzbausteine statt jahrhundertealter literarischer Traditionen; Pop-Ästhetik statt christlicher Symbolik?

„Ich finde das schade, weil gerade Kirchenmusik ja von Dingen, von Texten, von Bildern, von Klängen lebt, die sich nicht so einfach eins zu eins verstehen lassen, über die man lange nachdenken muss. Wo einem nach Jahren vielleicht erst eine Bedeutung entgegenkommt. Wenn das zu flach und zu einfach wird, droht es banal zu werden.“

Die alten, symbolbehafteten Texte erzählen auch von der Beziehung zu Gott, von Verzweiflung, Vertrauen und Dankbarkeit. Aber sie setzen einiges an Vorwissen voraus.

„Bei den klassischen evangelischen Chorälen ist es so, dass die eine große textliche Tiefe haben, dass die theologisch sehr dicht sind, aber dass man das in den Texten auch merkt. Da muss man dann schon so 18 Strophen Paul Gerhard singen, um den schönen Spannungsbogen, den er da drinnen hat, auch nachvollziehen zu können – und das dann auch noch in der Sprache des 17. Jahrhunderts. Ich find schon, dass die Worship-Musik es leichter macht, emotional und nicht nur kognitiv da anzudocken“, erklärt Christian Lerch, Pfarrer an der Lutherkirchengemeinde in Solingen.

Lobpreis-Band mit Pfarrer

Er hat dort mit ein paar Jugendlichen eine eigene Lobpreis-Band gegründet, die hin und wieder den Gottesdienst gestaltet. Die gemeinsamen Proben und die Auftritte in der Kirche empfindet der junge Pfarrer als Bereicherung des Gemeindelebens – auch wegen des tollen Teamgeistes im Ensemble.

„Die Arbeit in der Praxis mit den Musikern ist dadurch geprägt, dass wir ’ne Band sind; dass wir uns auch so verstehen, dass wir Entscheidungen übers Repertoire und über den Stil gemeinsam treffen, dass wir auch ausprobieren, dass wir stilistisch experimentieren. Was die Maßgabe und die eigentlich einzige Begrenzung ist, dass die Lieder mitsingbar bleiben müssen. Das unterscheidet uns von Bands, die auftreten als Vortragsbands.

Wir wollen einen einfachen, einen schlichten Gottesdienst, einen wenn man so will meditativen Gottesdienst, der nicht so kognitiv überfrachtet ist, wie es manchmal die Gefahr ist bei den klassischen Gottesdiensten. Da haben wir gemerkt: da bietet sich Worship-Musik für an, weil sie sehr flexibel ist vom Aufbau, von der Struktur, dass man Lieder wiederholen kann, ohne dass es als Dopplung empfunden wird; dass man Lieder ein bisschen weiter ausspielen kann, dass man mit der Struktur relativ gut spielen kann.“

In der Lutherkirche Solingen sind Worship-Songs längst Bestandteil der kirchenmusikalischen Arbeit. Neben den regelmäßigen Gottesdiensten mit Gemeindegesang feiert man den Gottesdienst hin und wieder auch mit Bach-Kantaten, Gospelsongs – oder eben Lobpreismusik.

„Wenn man sich insgesamt das kirchenmusikalische Leben in Deutschland anguckt, dann ist das sehr vielgestaltig und auch nicht mehr so von ideologischen Gräben bestimmt – also hier die Front der Klassiker, hier die Front der Alten Musik, hier die Front der Kirchentagslieder-Singer und des Sacropop. Das verknüpft sich ja ganz oft.“

Johann Hinrich Claussen hält nichts davon, die verschiedenen musikalischen Formen gegeneinander auszuspielen. Die Vielfalt könne man als Bereicherung empfinden, meint er.

„Wir müssen uns der eigenen Tradition nicht schämen, müssen uns nicht entschuldigen, dass wir gerne auch mal Bach hören. Das ist ein großer Schatz und den sollen wir selbstbewusst auch pflegen. Aber zugleich ist in der Kunst und in der Kirche so ein rigider Dogmatismus immer falsch – und ein richtig oder falsch sowieso nicht hilfreich. Das sind so kreative Dinge, die geschehen, so viele Erfahrungen, die man ästhetisch aber auch religiös machen kann. Da kann man nur neugierig und froh sein und ganz viel ausprobieren.“

Und ausprobiert wurde auch in früheren Jahrhunderten – betont Pfarrer Christian Menge aus Solingen. „Luther hat Wirtshaus-Melodien genommen und darauf neue Texte gedichtet, weil er wusste: das transportiert das, was er sagen will zu den Menschen. Nichts anderes passiert heute auch – nur dass eben die Dinge, die 500 Jahre alt sind, heilig sind, oder orthodox, in Ordnung, gerade weil sie so alt sind. Da fällt einem das eben nicht mehr auf. Das ist eben die Bandbreite unserer Gesellschaft. Und als Gemeinde versuchen wir auch, lebenskulturell relevant zu sein.“ (pro)

Dieser Beitrag erschien zuerst auf der Webseite des Deutschlandfunk. Wir danken für die Genehmigung zur Veröffentlichung.

Von: Tom Daun, Deutschlandfunk

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