Bereits mehrere Video-Streamingdienste bringen Programm nicht nur ins Netz, sondern produzieren Inhalte auch selbst. So hatte Netflix mit einer seiner ersten selbst produzierten Serie „House of Cards“ mit Kevin Spacey in der Hauptrolle und David Fincher als Produzenten einen durchschlagenden Erfolg. Es folgte „Orange Is the New Black“, das allerdings viel Sex und Kraftausdrücke enthielt, die nicht für Kinderohren geeignet sind.
Nun will auch das IT-Unternehmen Apple in den Markt der Eigenproduktionen einsteigen, mit einem Budget von rund einer Milliarde Dollar. Vor einem Jahr begann Apple mit der Produktion der ersten Serie namens „Vital Signs“. Die halb-biographische Serie handelt vom Hip-Hop-Musiker Dr. Dre. Doch schon bald meldete sich Apple-Chef Tim Cook zu Wort, ihm sei das Drehbuch zu düster, es kämen Drogen wie Kokain vor, zudem gebe es Orgien und viele Waffen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, sicherte sich der Konzern zudem bereits 2017 die Rechte an einer Serie mit den Stars Reese Witherspoon und Jennifer Aniston. Darin soll es um die Welt des Frühstücksfernsehens gehen, die Serie wirft einen Blick hinter die Kulissen. Apple gab zwei Staffeln mit jeweils zehn Episoden in Auftrag. Außerdem bestätigte Apple Pläne für eine Wiederbelebung der Fantasy-Serie „Unglaubliche Geschichten“ von Steven Spielberg aus den Achtzigerjahren. Spielberg soll dabei als ausführender Produzent auftreten; jede Episode inszeniert ein anderer, namhafter Regisseur. Doch auch diese Produktion sei den Apple-Verantwortlichen im geplanten Drehbuch zu düster, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Insider.
Keine Kreuze in Familienserie
Apple gab auch eine Serie beim erfolgreichen Regisseur M. Night Shyamalan in Auftrag. Darin soll es um ein Paar gehen, das sein Kind verloren hat. Insider berichten: Die Apple-Verantwortlichen erklärten, sie wünschten von Anfang an, dass religiöse Symbole wie etwa Kreuze aus dem Hause des Paares verschwinden sollten. Apple wolle nicht, dass in den Serien irgendwelche Verweise auf Religion auftauchten, hieß es.
Dabei schreckten mittlerweile die großen Studios nicht mehr vor Nacktheit, Politik oder kraftvollen Ausdrücken zurück, merkt das Wall Street Journal an. Dies könne man an Produktionen von TNT, HBO, Netflix und Amazon Prime sehen. „Sogar Disney, das sein Geschäft auf Animationsfilmen für Kinder aufbaute, bringt Inhalte, die eigentlich für Kinder ungeeignet sind wie zum Beispiel ‚Deadpool‘“, schreibt das Blatt. Laut einem Insider sind Cooks eigene Lieblingsserien eher zahm, es handele sich etwa um „Friday Night Lights“ über das Footballteam einer Kleinstadt sowie „Madame Secretary“ über eine amerikanische Außenministerin.
Von: Jörn Schumacher