„Hast du manchmal das Gefühl, dass das Leben etwas mit uns vorhat – wie eine Art höhere Bestimmung?“, fragt einer der drei jungen Amerikaner im Trailer zum Hollywoodfilm „15:17 to Paris“. Die Regie-Legende Clint Eastwood („Mystic River“, „American Sniper“) erzählt darin die wahre Geschichte, wie drei christliche Amerikaner den Anschlag eines schwer bewaffneten Terroristen bei einer Zugfahrt nach Paris im Jahr 2015 stoppten. Das Besondere am Film ist: Die Helden spielen sich selbst.
Die drei Amerikaner lernten sich auf einer christlichen Schule kennen. Der Vater von einem der jungen Männer ist Pastor. Im Interview der britischen Tageszeitung The Guardian erzählten sie, Gott habe sie während der Rettungsaktion geleitet und beschützt. „Im Moment haben wir das nicht erkannt“, sagte Alek Skarlatos: „Aber wenn wir zurückblicken, sieht alles so aus, als ob unsere Leben uns auf diesen Angriff im Zug vorbereitet hätten.“
Der Terrorangriff im Zug von Amsterdam nach Paris fand am 21. August 2015 statt. Die drei Amerikaner Skarlatos, Anthony Sadler und Spencer Stone machten gerade Urlaub und reisten durch Europa. Der Terrorist, den der sogenannte „Islamische Staat“ rekrutiert hatte, war mit einer AK-47 und fast 300 Ladungen bewaffnet. Sie stoppten den Angreifer mit vereinten Kräften. Dafür wurde ihnen die Ehrenlegion in Frankreich verliehen.
Eastwood wollte die echten Retter
Stone war zu dieser Zeit Feldwebel bei den amerikanischen Luftstreitkräften, Skarlatos war ein Spezialist in der Nationalgarde, und Sadler studierte Bewegungswissenschaft an der Universität von Kalifornien. Sie waren sich zuerst unsicher, ob sie sich selbst auf der Leinwand verkörpern sollten. Aber Regisseur Eastwood überzeugte sie. „Ich fragte mich, ob sie das spielen könnten“, erzählte Eastwood dem Branchenblatt Hollywood Reporter. Aber es sei etwas so Einzigartiges an der Geschichte und dem darin gezeigten Heldentum gewesen, dass er es mit den richtigen Rettern probieren wollte. Eastwood besetzte sogar einige der anderen Opfer im Zug mit den tatsächlichen Beteiligten und ließ viel am Set improvisieren.
In Hollywood ist es heute eher selten, dass reale Persönlichkeiten sich selbst in der Verfilmung spielen. Berühmt ist das Beispiel des amerikanischen Soldaten und Kriegshelden Audie Murphy. Der spielte sich im Kriegsfilm „To Hell and Back“ 1955 selbst. Er hatte aber zu diesem Zeitpunkt auch einige Jahre als Schauspieler gearbeitet. „15:17 to Paris“ läuft am 1. März in den deutschen Kinos an.
Von: Michael Müller