Im Jahr 2012 veröffentlichte der iranische Sänger Shahin Najafi den satirischen Rap „Naghi“ über Ali al-Naghi, einen der zwölf Imame, die von den Schiiten verehrt werden, im Internet. Das führte dazu, dass Tausende seine Hinrichtung forderten. Am 8. Mai 2012 sprach der iranische Großayatollah Lotfollah Safi Golpaygani eine Fatwa gegen den Musiker aus. Außerdem wurde auf Najafi ein Kopfgeld in Höhe von 100.000 Dollar ausgerufen.
Der Fall sorgte für Aufsehen, die nationale und internationale Presse, von der New York Times über den Guardian bis zum Spiegel und der FAZ, berichteten. Najafi, der1980 in Bandar-e Anzali im Iran geboren wurde, flüchtete nach Deutschland, wo er Unterschlupf bei Günter Wallraff fand. Wenn er Konzete gab, stand immer sein Leben auf dem Spiel.
In einem Interview mit der Wochenzeitung Die Zeit sagte Najafi 2013: „Aufgrund ihrer religiösen Prinzipien lässt die iranische Regierung es nicht zu, dass du machst, was du möchtest. Es gibt Vorschriften und Gesetze für deine Kleidung, es gibt Gesetze für dein Essen und dein Trinken. Es gibt Gesetze für deine Beziehungen und Kontakte.“ Er forderte: „Die Menschen müssen, was die Religion angeht, tolerant werden. Die entscheidende Frage ist: Kann jemand wie ich, der nicht an Religion glaubt, frei im Iran leben?“ Religion könne etwas Schönes sein, sei aber eine private Angelegenheit, sagte der Rapper.
Bereits 2012 Film über den Iran
Der Filmemacher Till Schauder porträtiert den iranischen Sänger nun in seiner Dokumentation „Wenn Gott schläft“, die am 12. Oktober 2017 in einigen deutschen Kinos startet. Schauder wurde in Seattle im US-Bundesstaat Washington geboren und ist Sohn deutscher Einwanderer. Im Alter von zwei Jahren zog er nach Göttingen, wo er aufwuchs. Heute lebt er in New York, wo er an der Universität Film unterrichtet.
Bereits im Jahr 2012 veröffentlichte er die Dokumentation „The Iran Job“ über den amerikanischen Basketballspieler Kevin Sheppard, der im Iran spielte. Schon damals verwendete Schauder die Musik Najafis. (pro)
Von: js