Terrence Malick gilt als Ausnahmeregisseur in Hollywood. Sein Kriegsepos „Der schmale Grat“ wurde 1999 siebenfach für den Oscar nominiert. Der gläubige katholische Amerikaner ist der Poet unter den Hollywood-Regisseuren. Er studierte Philosophie und schrieb seine Doktorarbeit über Heidegger und Wittgenstein. Seinen neuen Film widmet er dem Kriegsdienstverweigerer Franz Jägerstätter, der von den Nazis zum Tode verurteilt wurde. Das teilte das Medienboard Berlin-Brandenburg mit.
Franz Jägerstätter gilt als prominenteste österreichische Symbolfigur des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Dem Bauern aus dem oberösterreichischen Dorf St. Radegund wurde vor allem nach seiner Hochzeit mit Franziska 1935 sein Glaube immer wichtiger. Er ging regelmäßig in den Gottesdienst. Statt einer Bauernhochzeit für das Dorf machten beide eine Hochzeitsreise nach Rom, später wurde er Messner in der Pfarrkirche.
Im Januar 1938 sah er in einem Traum einen schönen Zug, in den immer mehr Menschen einstiegen, auch Kinder. Dann sagte ihm im Traum eine Stimme: „Dieser Zug fährt in die Hölle.“ Dann war es ihm, als nehme ihn jemand bei der Hand. Den Zug deutete Jägerstätter als Symbol für den Nationalsozialismus, und in ihm wuchs die Überzeugung, diese Ideologie sei mit dem katholischen Glauben unvereinbar. Bei der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 gab er in seinem Ort die einzige Nein-Stimme ab. Die Wahlbehörde ignorierte seine Gegenstimme und meldete eine hundertprozentige Zustimmung für den Anschluss. Diesen Tag bezeichnete Jägerstätter später als den „Gründonnerstag Österreichs“, denn „dort ließ sich die Kirche Österreichs gefangennehmen“. Nach dem Anschluss lehnte Jägerstätter das ihm angebotene Amt des Bürgermeisters ab.