Ein Film, zwei Rollen: Ewan McGregor spielt Jesus und Teufel
Der schottische Schauspieler Ewan McGregor stellt in dem 2015 anlaufenden Film „Last Days of Desert“ sowohl Jesus als auch den Teufel dar. Dass der Film Kontroversen hervorruft, davon geht der Darsteller nicht aus.
Ewan McGregor: „‘Last Days of Desert‘ ist keine biblische Geschichte.“
Regisseur Rodrigo Garcia dreht mit Schauspieler Ewan McGregor einen Independent-Film über einen „heiligen Mann und einen Dämon“. Diese Informationen wurden vergangenen Februar bekannt gegeben. Mit der am Dienstag veröffentlichten Premierenlisten für das Sundance Festival 2015 ist klar, dass der heilige Mann Jesus, und der Dämon der Teufel sind. In dem Drama versucht der Teufel Jeshua (der hebräische Name für Jesus) während seiner 40 Tage Fasten und Gebet in der Wüste, heißt es in der Ankündigung.
Der Gedanke, Jesus und den Teufel zu spielen, schüchterte McGregor anfangs ein, sagte er dem TIME-Magazin. Geholfen habe ihm, in die „Dualität“ Jesu einzudringen und sich mehr auf den menschlichen Part zu konzentrieren: „Ich dachte, okay, er ist ein Mann, den es Mühe kostet, mit seinem Vater zu kommunizieren.“ So sei der Druck von ihm abgefallen, sagt der Darsteller. „Ich spiele nicht Jesus, ich spiele einen Mann, dessen Vater Gott ist und der versucht, mit seinem Vater zu sprechen.“ Es sei letztendlich ein Film über die Beziehung zwischen Vätern und ihren Söhnen.
Die Szenen, in denen er Jeshua spielt, habe McGregor „mit voller Überzeugung gespielt, dass er der Sohn Gottes ist und dass sein Vater ihn auffordert, diesen Weg zu gehen, der ihn in den Tod führt – um für die Sünden der Menschen zu sterben – und ich versuchte mir vorzustellen, wie das für einen Mann sein würde“. Als er den Dämonen spielte, versuchte er, Jesus von dieser Überzeugung wegzubringen.
„Es ist keine biblische Geschichte.“
Dass Jesus während der 40 Tage in der Wüste vom Teufel versucht wird, geht mit der Bibel konform. McGregor sagte aber auch: „Es ist keine biblische Geschichte. Es ist eine Geschichte, die Rodrigo Garcia erfand.“ Der kolumbianische Regisseur Garcia verantwortete unter anderem „Mütter und Töchter“ (2009) und Albert Nobbs (2011). Der Zuschauer könne den Film sehen und Jesus schlicht für einen heiligen Mann halten, wie etwa ein Rabbiner, meint Mc Gregor.
Der schottische Schauspieler ist der Ansicht, dass die Neuverfilmung von Jesu Leben keine Kontroverse hervorbringen wird, wie dies bei Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“ (1988) der Fall war. „Es gibt nichts Anstößiges [im Film].“ Er sei nicht besorgt, und der Film werde seiner Meinung nach auch nicht die Menschen verärgern.
Der Schauspieler, der besonders für seine Rolle eines Heroin-Süchtigen im Film „Trainspotting“ bekannt ist, war unter anderem auch in „Star Wars: Episode I bis III“, „Moulin Rouge!“ oder „Black Hawk Down“ zu sehen.
McGregor ist nicht religiös
Religiös ist McGregor nicht. Er sagte laut beliefnet.com: „Ich folge keiner Religion und ich glaube auch nicht an einen christlichen Gott.“ Das bedeute aber nicht, dass er eine „geistlose Person“ sei, fügte er an. „Ich finde, über den Glauben zu sprechen, ist eine private Sache.“ Der Frage musste sich der Schauspieler stellen, als er in Dan Browns „Illuminati“ (Originaltitel „Angels and Demons“) einen Katholiken spielte. Er respektiere den Glauben anderer und würde nicht schlecht über Religion sprechen. (pro)
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