Jesus-Darsteller Jim Caviezel: „Hollywood meidet mich“

Er hat nicht nur die selben Initialen wie Jesus Christus, sondern war auch genauso alt wie er bei seiner Kreuzigung, als Regisseur Mel Gibson ihm die Hauptrolle für seinen monumentalen Film "Die Passion Christi" anbot. Der Jesus-Darsteller Jim Caviezel hat seit seiner großen Rolle vor sieben Jahren kaum mehr größere Angebote in Hollywood bekommen, sagte er am Samstag in einer Gemeinde in Orlando.
Von PRO

Der Mann, der Jesus in dem Film "Die Passion Christi" aus dem Jahr 2004 verkörperte, sagt laut einem Bericht der Onlinezeitung "Huffington Post" heute, dass er eine schwere Last zu tragen habe. Denn seit dieser Rolle meide ihn die Film-Industrie in Hollywood.

Bevor Caviezel die Rolle als geschundener Jesus in Mel Gibsons Film übernahm, galt er als vielversprechender neuer Star in Hollywood. Er bekam gute Kritiken für seine Auftritte in Filmen wie "Frequency" und "The Thin Red Line". Spätestens durch seine Rolle neben Jennifer Lopez in "Angel Eyes" (2001) rückte er ins Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit.

Caviezel wurde 1968 in Mount Vernon im US-Bundesstaat Washington geboren. Er wuchs in einer gläubigen katholischen Familie auf. Er selbst fühlte sich von Kindheit an bis ins Erwachsenenalter dem Glauben eng verbunden. Caviezel ist verheiratet und hat einen adoptierten Sohn. Im Jahr 2002 sprach Caviezel erstmals öffentlich über seine Religiosität. Im selben Jahr lehnte er es ab, allzu freizügliche Liebesszenen für den Film "High Crimes – Auf höchsten Befehl" zu drehen, weil es seinem katholischen Glauben widerspreche, wie er sagte.

"Du wirst nach dem Film vielleicht nicht mehr arbeiten können"

Der Film "Die Passion Christi", für dessen Hauptrolle Mel Gibson ihn gewinnen konnte,  wurde zu einem der erfolgreichsten Filme aller Zeiten. Laut "Huffington Post" sagte  Caviezel am Samstag in der "First Baptist Church" in Orlando, Gibson habe ihn vorab gewarnt: "Er sagte: ‚Ich möchte, dass du weißt, worauf du dich da einlässt. Es kann sein, dass du danach in dieser Stadt nicht mehr arbeiten kannst.‘ Er hat das mehrere Male öffentlich gesagt. Ich sagte ihm: ‚Mel, ich glaube daran. Wir haben alle unser Kreuz zu tragen, ich habe mein eigenes Kreuz zu tragen. Wenn wir unser Kreuz nicht tragen, werden wir unter seinem Gewicht zusammenbrechen. Also lass es uns angehen. Und dann haben wir mit dem Dreh begonnen."

Offenbar sollte Gibson Recht behalten. Als "Passion Christi" fertiggestellt war, wurden bald Vorwürfe laut, der Film sei antisemitisch, und wie es scheint, wird Caviezel seitdem von seiner eigenen Industrie abgelehnt. Nach "Die Passion Christi" spielte er nur noch in kleineren Filmen mit. Einer davon  hieß "Unknown" (Unbekannt). In "Déjà Vu – Wettlauf gegen die Zeit" (2006) hatte er eine kleinere Rolle neben Denzel Washington. Laut der "Internet Movie Database" bemühte sich Caviezel sehr um die Rolle von Clark Kent / Superman in "Superman Returns" (2006). Doch der Regisseur Bryan Singer lehnte ab.

Das Magazin "People" kürte Caviezel 2004 nicht nur einfach zum "Sexiest Man Alive", sondern verpasste ihm den Zusatz "The Sexiest Savior". So eng wurde der Amerikaner mit der Rolle des leidenden Jesus verknüpft. Die Rolle kam dem Schauspieler teilweise tatsächlich sehr nah: Während des Drehs für "Passion" verfehlte eine Peitsche den Stahlschutz auf seinem Rücken und so grub sich eine Geißel mehrere Zentimeter tief ins Fleisch.

Doch der Schauspieler bereut sein Engagement in "Passion" nicht. "Wir müssen unseren Namen, unsere Reputation, unser Leben aufgeben, um die Wahrheit zu sagen", sagte Caviezel vor den Gemeindemitgliedern. In der christlichen Sendung "The 700 Club" sagte der Schauspieler einmal über seine Intention, den Film zu machen: "Ich meinte eine Anwesenheit bei mir zu spüren, als wir den Film drehten. Mein Gebet war damals: ‚Ich will nicht, dass die Leute mich sehen, ich will, dass sie Jesus sehen. Und dass sich Leute dadurch bekehren.‘ Das wollte ich mehr als alles andere, dass die Menschen fühlen, dass sie sich entscheiden müssten, ihm zu folgen oder nicht." (pro)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen