Das Unternehmen Ahoy Comics will ab Juli dieses Jahres die umstrittene Comic-Reihe „Second Coming“ zu Jesus veröffentlichen, meldet die Zeitung New York Times. Ursprünglich war der Comic im Juli vergangenen Jahres auf der Messe San Diego Comic-Con angekündigt worden. Der Verlag DC Comics zog die Reihe jedoch im vergangenen Monat nach Protesten zurück.
Im Comic geht es um Jesus Christus als Heldenfigur. Gott schickt Jesus Christus erneut auf die Welt, da er mit dessen erstem Auftritt und dem Kreuzestod unzufrieden war. Jesus möchte die Welt, in der die Menschen alle seine Lehren missachtet haben, wieder in Ordnung bringen. Dafür erhält er Unterstützung von seinem Freund Sun-Man.
„Jesus ist mehr ein Maskottchen der Kirchen“
Die geplante Veröffentlichung von „Second Coming“ durch DC Comics, einen der größten amerikanischen Comicverlage, war zahlreichen Protesten ausgesetzt. Daraufhin gab es eine Petition auf der Plattform CitizenGo. Darin missbilligten mehr als 230.000 Personen die Inhalte als blasphemisch. Unter anderem kritisierten sie, es sei unangemessen, sich über die Geschichte Jesu Christi lustig zu machen. Der Ursprungsverlag nannte keine konkreten Gründe für den Rückzug des Comics.
Autor Mark Russel zeigte wenig Verständnis für die Kritik. In einem Interview der Internetnachrichtenseite Bleedingcool sagte er, Jesus Christus werde häufig falsch dargestellt. „Second Coming“ verhalte sich dem Glauben gegenüber respektvoll. Der Comic hinterfrage auf satirische Weise weniger die Botschaft Jesu Christi als die Art, wie Christen mit ihr umgehen. Besonders sei diese Ansicht in evangelikalen Großkirchen zu beobachten. Dort sei Jesus mehr ein Maskottchen. Mit seinem Comic versuche Russel, die Rolle Jesu Christi als Erretter der Menschen hervorzuheben, der auf friedliche Lösungen setze.
Von: Djordje Cenic