Verfassung ist Kassenschlager am Kiosk

Das Grundgesetz ist derzeit im Zeitschriftenhandel gefragt wie nie. Die Erstauflage von 100.000 Exemplaren „Grundgesetz als Magazin" ist bald vergriffen. Verleger Oliver Wurm hatte bereits das Neue Testament erfolgreich in die Kioske gebracht.
Von Norbert Schäfer
Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ist als Magazin an Kiosken erhältlich

Medienberichten zufolge ist das „Grundgesetz als Magazin“ derzeit die meistverkaufte Zeitschrift und bekommt eine zweite Auflage. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung vom Montag hat Verleger Oliver Wurm 60.000 Hefte nachbestellt. Die sollen demnach Anfang Januar in den Handel kommen. In erster Auflage waren von dem 124-seitigen Heft 100.000 Stück gedruckt worden. Im November war das Magazin zum Preis von 10 Euro in den Handel gekommen. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland feiert am 23. Mai 2019 seinen 70. Geburtstag. Zu dem Jubiläum hat Wurm die Verfassung der Deutschen mit Grafiken, typografischen Elementen und Erläuterungen angereichert und zusammen mit dem Designer Andreas Volleritsch im Zeitschriftenlayout veröffentlicht.

Artikel 5: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“ Foto: Nicolai Franz
Artikel 5: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.“

Der Verfassung ging das Neue Testament voraus

Mit der Herausgabe kulturprägender Texte in Magazinform hat Wurm Erfahrung. Seit 2011 ist das Neue Testament mit allen Mitteln der Typographie als 244-seitiges Magazin zum Preis von 9,20 Euro erhältlich. Das Neue Testament als Magazin setzt zentrale Gedanken der neutestamentlichen Schriften bildhaft und typografisch in Szene. Die typografischen Elemente sollen einen neuen Zugang zur Bibel eröffnen und zum Blättern, Lesen und Nachdenken anregen. Für die Umsetzung des vollständigen Textes der Einheitsübersetzung hat Wurm eigenen Angaben zufolge mehr als 700 Stunden Arbeit investiert. Für seine Bemühung, einen Teil aus dem Buch der Bücher im „NT-Magazin“ lesbar zu gestalten, hat Wurm drei internationale Designpreise erhalten.

Texte werden lebendig

Die Mediengestalterin beim Christlichen Medienverbund KEP, Laura Schade, ist angetan vom „Grundgesetz als Magazin“. „Auf den ersten Blick erweckt es den Eindruck eines modern aufgemachten Wirtschaftsmagazins“, findet sie. Das Spiel mit den Schrifttypen und Schriftgrößen lasse den „sonst toten Gesetzestext lebendig werden“, findet die Mediengestalterin. „Besonders charmant ist die Notenzeile. Die Hymne.“ Die Leimbindung empfindet sie als „schick“, das Papier „hochwertig“. Die Infografiken im Heft sind in ihren Augen leicht verständlich. „Mit Sicherheit eine Darstellungsform die dazu ermuntert, sich einmal mit dem Grundgesetzt daheim auf der Couch auseinanderzusetzen“, sagt Schade.

Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung hat ebenfalls Gefallen an dem Werk gefunden. Das Mitglied der Chefredaktion hat das Magazin als „Haute Couture für die Verfassung“ bezeichnet.

Von: Norbert Schäfer

Dieser Text wurde erstmals am 21.12.2018 veröffentlicht.

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