Solide wissenschaftliche theologische Literatur zu publizieren, die differenziert argumentiert, aber auf einer „bibelgebundenen“, „schriftgemäßen Basis“ arbeitet. Dies war das Ziel, mit dem die beiden Verleger Ulrich Brockhaus und Wilfried Jerke 1978 die Theologische Verlagsgemeinschaft (TVG) gegründet haben. Am Freitag feierte die TVG ihren 40. Geburtstag.
Mitgebracht hatten Jerke und Brockhaus die Idee vom Kongress für Weltevangelisation in Lausanne 1974. Im Rahmen der Feierstunde betonte Ulrich Brockhaus, dass den beiden klar war, dass die Publikation wissenschaftlicher theologischer Bücher nicht die gewinnträchtigste Sparte ihrer Verlage war. Sie sahen aber die Notwendigkeit, gerade jungen Theologen, die der „evangelikalen Bewegung“ nahe standen, ein Publikationsforum zu geben.
Gemeinsam an inhaltlichem Profil gewinnen
Mit einer „biblisch erneuerten Theologie“ wollten sie der Bewegung eine Stimme geben und dabei gemeinsam inhaltlich Profil gewinnen. Beide Verlage verlegten bereits theologische Titel, sodass sich ihre Programme ergänzten. Am 18. Dezember 1978 wurde die TVG offiziell gegründet. Fortan wurden die theologischen Publikationen der Verlage in einem gemeinsamen Programm publiziert. Verantwortlich dafür war ein gemeinsamer Herausgeberbeirat.
Seitdem sei die TVG zu einem theologischen Markennamen geworden. Kommentare, Lehrbücher, Lexika und Monografien prägen das Programm. Etliche wissenschaftliche Bücher seien zu Klassikern geworden, die Generationen von Studierenden geprägt hätten. Heinzpeter Hempelmann, Theologe an der Evangelischen Theologischen Hochschule Tabor und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der TVG, hob als bleibende Ziele hervor, eine deutschsprachige evangelikale Theologie auf hohem wissenschaftlich-qualitativen Niveau zu präsentieren, Autoren eine Publikationsplattform zu geben und den Bedarf der Ausbildungsstätten und der Studierenden an guter theologischer Literatur, besonders Lehrbüchern, stillen zu helfen.
Hierbei gehe es darum, an die Bibel mit einer ihr sachlich entsprechenden Methodik heranzugehen, die vom Respekt vor dem Wort Gottes geprägt ist und dessen Autorität ernst nimmt. Theologie könne nicht losgelöst vom persönlichen geistlichen Leben als Christ betrieben werden und müsse dem Wohl der Gemeinden dienen. Der diesjährige Johann-Tobias-Beck-Preis ging an Professor Christian Stettler (Zürich) für sein Buch „Das Endgericht bei Paulus. Framesemantische und exegetische Studien zur paulinischen Eschatologie und Soteriologie“. Es untersucht die Lehre von der Erlösung aller Menschen bei Paulus.
Von: Johannes Blöcher-Weil