Für die Deutschen ist es wichtig, pünktlich zu kommen, direkt zu reden und die Privatssphäre des anderen zu achten. Flüchtlinge sollten es folglich vermeiden, „Kindern aus der Nachbarschaft Süßigkeiten zu schenken oder sie zu berühren“. Das könne nett gemeint sein, aber in Deutschland missverstanden werden. Daher sei es üblich, Eltern um Erlaubnis zu bitten. Diese und andere praktische Tipps aus dem Alltag der deutschen Kultur sind Teil des 44-seitigen Magazins mit dem Titel „Welcome – Wie Menschen in Deutschland leben und glauben“. Das Heft erscheint Ende November und ist als Leitfaden für Flüchtlinge gedacht. Anhand von markanten Beispielen erläutert es mehrsprachig mögliche Stolpersteine der deutschen Kultur. Muslimische Flüchtlinge mag beispielsweise die Freizügigkeit im Umgang mit Alkohol überraschen. Die Deutschen trinken gerne. Alkohol abzulehnen sei aber nicht „unhöflich“, da auch einige Deutschen auf Alkohol verzichten. Problematisch sind dann eher die Krümel, die bei einem gemeinsamen Essen unter den Tisch fallen. Alles muss seine Ordnung haben. Diese Grundtugend erleben sie auch auf deutschen Ämtern, geben die Autoren den Lesern mit auf den Weg. Ämter seien sehr kompliziert und langsam, aber zumindest fair. Die Ämter zu bestechen wäre „eher unklug“ und ziehe Strafen nach sich.