Deutschland holt Gold im Kugelstoßen. Am Freitagabend sicherte sich Yemisi Ogunleye im sechsten und letzten Versuch mit einer Weite von 20,00 Metern olympisches Gold. Zuvor lag die Neuseeländerin Maddison-Lee Wesche noch vor ihr.
Zwischen ihren Versuchen wirkte Ogunleye sehr konzentriert und in sich gekehrt. Im Sieger-Interview mit dem ZDF erklärte sie, dass sie eine Ruhe verspürt habe, „die nicht von dieser Welt ist“. Vor ihrem letzten Versuch sei sie in den Ring gegangen, habe ihre Hände erhoben und gebetet: „Gott, es ist ein Moment, den du mir versprochen hast. Und ich gehe da jetzt mit vollem Glauben rein und gebe einfach alles.“ Weiter erklärte Ogunleye, dass ihr Herz nun mit Dankbarkeit erfüllt sei.
Bereits bei den diesjährigen Hallenweltmeisterschaften gewann Ogunleye Silber – nun also Gold. Im ZDF sagte sie am Freitag, dass Gott sie allerdings bedingungslos liebe, egal ob mit oder ohne Medaille. „Das soll den Wert der Medaille nicht runterspielen, aber das hat mich bis zum heutigen Tag getragen und mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin.“
Im Interview mit den englischsprachigen Kollegen legte Ogunleye sogar eine Gesangseinlage ein.
Auch in der Qualifikation für das Finale war ihr Glaube bei den Journalisten ein Thema. Als sie während ihres Qualifikations-Wettkampfs mehrmals in den Himmel schaute und zu beten schien, sagte der Kommentator im Livestream der ARD, Ogunelye sei „sehr gläubig“. Gebet scheine ihr zu helfen. Auf Instagram postete sie vor kurzem ein Video, das sie zusammen mit Weitsprung-Bundestrainer Ulrich Knapp und Leichtathletin Malaika Mihambo beim Lobpreis zeigt.