Die Glaubenskonferenz „UNUM24“ richtet sich an Christen aller Konfessionen. Von Donnerstag bis Sonntag kommen die Besucher in der Olympiahalle zusammen, um zu beten, zu singen und Vorträge zu hören. Doch nicht nur Politiker sehen die Veranstaltung skeptisch. Auch die FeG in München rät wegen eines Referenten von der Teilnahme an der Konferenz ab.
Initiiert haben die Konferenz der Kemptener Pastor Gerhard Kehl sowie der Gründer und Leiter des Dienstes „Father‘s House for all Nations“, Fadi Krikor. Als Redner treten unter anderem Sachsens Landesbischof Tobias Bilz und der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, auf. Mit dabei ist auch der Gründer des Gebetshauses Augsburg, Johannes Hartl.
Die Kritik entzündet sich vor allem an dem Namen Bill Johnson, der leitender Pastor der Bethel Church in Redding/Kalifornien ist. Laut Pastor Matthias Mockler vertritt er in seiner Heilungstheologie unbiblische Positionen. Darüber hinaus habe der Einfluss der „Bethel Church“ für Spaltungen in den deutschen Freikirchen gesorgt. Das Grundanliegen der Konferenz könne er aber teilen.
„München duldet keine gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“
Auch aus der Politik gibt es Gegenwind für die UNUM-Macher. Die Dritte Bürgermeisterin der Stadt München, Verena Dietl, habe mit Sorge zur Kenntnis genommen, dass es sich dabei um ein Treffen „verschiedener fundamental-christlicher LGBTIQ*-feindlicher Akteure“ handle. Die Stadt besitze keine rechtliche Möglichkeit, die Veranstaltung zu unterbinden, sagte die SPD-Politikerin.
München dulde keine „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ – weder auf der Straße noch auf einer geschlossenen Veranstaltung. Die Veranstalter der Konferenz könnten „den demokratischen Charakter ihres Events unter Beweis“ stellen. Die Süddeutsche Zeitung hat in einem Vorbericht zur Konferenz von insgesamt 80 Gruppierungen geschrieben, die „teils antisemitisch oder erzkonservativ angehaucht sind“.
Keine Plattform für politische Auseinandersetzungen
Gegenüber der evangelischen Nachrichtenagentur IDEA betonten die Veranstalter, dass die Konferenz „keine Plattform für politische oder gesellschaftliche Auseinandersetzungen“ sei. Es handle sich um ein Glaubens- und Gebetstreffen. Auch dass sie bewusst parallel zum Christopher Street Day stattfinde, sei nicht der Fall.