Internet und digitale Medien hätten zu massiven Veränderungen der
sozialen Verhältnisse, Kommunikation, Bildung und Kultur geführt. Dem
stünden nicht ausreichende Angebote gegenüber, mit denen Kinder, Jugendliche und
Erwachsene in einem selbstbewussten, kreativen und kritischen Umgang mit
Medien unterstützt werden, so das Fazit der Veranstaltung an der
TU Berlin.
Die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen stellte Horst Niesyto, Professor an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, vor. Bei der Umsetzung der Ziele wollen die Experten in Zukunft "dicke Bretter" bohren: "Kein Jugendlicher darf die Schule ohne grundlegende Medienbildung verlassen, keine Lehrkraft darf ihre Ausbildung ohne Kompetenz zur Medienbildung abschließen. Medienbildung ist als fester Bestandteil von Fort- und Weiterbildungen in allen Bildungsbereichen zu verankern", ist eine Forderung der Fachleute.
Von den Schulen wünschen sich die Unterzeichner eine stärkere Öffnung zu außerschulischen Partnern, um das Gemeinwesen und die Region voranzubringen. Ein Aufgabenschwerpunkt bestehe darin der entstehenden digitalen Ungleichheit zwischen Jugendlichen aktiv entgegenzutreten. Die Rahmenbedingungen für medienpädagogische Forschung und Lehre müssten verbessert werden, um aktuellen gesellschaftlichen Anforderungen und medialen Entwicklungen angemessen nachzukommen.
Wie die Veranstalter in ihrer Pressemitteilung schreiben, sei der Berliner Medienkongress ein wichtiger Schritt gewesen, die Anliegen und Forderungen des "Medienpädagogischen Manifest" von 2009 zu konkretisieren. Deren Unterzeichner hatten die Verankerung medienpädagogischer Anteile in den Regelungen aller Bildungsinstitutionen gefordert. Die Kongress-Ergebnisse sollen in einer Broschüre dokumentiert und veröffentlicht werden. In einer weiteren Phase sollen Entscheidungsträger in Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft gezielt angesprochen werden, um eine Verständigung über Eckpunkte für eine Gesamtstrategie zu erreichen. (pro)