Verwaltungsgerichte dürfen Glauben überprüfen
Ende Mai entschied das Bundesverfassungsgericht, dass Verwaltungsgerichte überprüfen dürfen, wie intensiv ein zum Christentum konvertierter Asylbewerber seinen Glauben lebt, und darauf ihr Urteil gründen. Die Karlsruher Richter wiesen die Beschwerde eines Iraners ab, der vor zehn Jahren in Deutschland eingereist war. Er hatte Asyl beantragt, unter anderem weil er in seiner Heimat an einer regimekritischen Demonstration teilgenommen hatte. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wies seinen Antrag ab. Der Mann hatte sich bei seiner Beschwerde auf das Grundrecht auf Glaubens- und Religionsfreiheit berufen. Es stehe dem Gericht nicht zu, zu überprüfen, ob er ein „wahrer Christ“ sei, urteilte Karlsruhe.
Verleger Friedrich Hänssler gestorben
Friedrich Hänssler, Verleger zahlreicher christlicher Bücher, Musiktitel, Lieder und Filme, ist am 7. Mai mit 92 Jahren gestorben. Fast 65 Jahre war er für den Verlag tätig, den sein Vater gegründet hatte. Seine Motivation war es, das Evangelium unter die Menschen zu bringen.
Hotspot Freikirche
Ende Mai sorgte der Corona-Ausbruch in einer Frankfurter Baptistengemeinde deutschlandweit für Schlagzeilen. Die Gemeinde bestätigte im Nachhinein, dass die Besucher keine Mund-Nasen-Schutz-Bedeckungen getragen und gemeinsam gesungen hatten. In der Stellungnahme betonte die Gemeinde aber auch, auf Hygienerichtlinien geachtet und den Mindestabstand eingehalten zu haben. Außerdem hätten die Gottesdienstbesucher separate und kontrollierte Ein- und Ausgänge genutzt. Die hohe Anzahl an Ansteckungen sei vornehmlich auf die großen Familien der Gemeinde zurückzuführen.
Das Kreuz mit dem Kreuz
Das weitgehend fertiggestellte Humboldt Forum in Berlin bekam auch das umstrittene Kreuz auf seine weit sichtbare Kuppel. Das ursprünglich nicht eingeplante christliche Symbol stand in der Kritik, weil das Humboldt Forum als Kultur- und Ausstellungszentrum völker- und religionsübergreifende Fragen thematisieren will. Auf dem Schriftband steht das Bibelzitat aus der Apostelgeschichte: „Es ist kein ander Heil, es ist auch kein anderer Name den Menschen gegeben, denn der Name Jesu, zu Ehren des Vaters, dass im Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind.“
Konversationstherapien für Homosexuelle verboten
Der Deutsche Bundestag verabschiedete ein Gesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zum Verbot sogenannter Konversionstherapien für Homosexuelle. Therapien zur „Heilung“ von Homosexualität bei Minderjährigen stehen nun unter Strafe. Das Gesetz wurde mit den Stimmen der CDU/CSU und SPD-Koalition und den Stimmen der FDP beschlossen, die übrigen Fraktionen enthielten sich. Im Februar 2020 hatte die Bundesregierung dann unter der Federführung von Gesundheitsminister Spahn einen entsprechenden Gesetzesentwurf unterbreitet. Die Deutsche Evangelische Allianz (DEA) bewertete das neue Gesetz kritisch und spricht von „keinem guten Tag“ für Deutschland. „Auch nach dieser letzten Debatte im Bundestag bleibt der Eindruck, dass es vor allem um Ideologie ging“, schrieb die DEA in einer Pressemitteilung.
Regelmäßige Übersicht
Nachdem wegen der Corona-Pandemie keine Gottesdienste mehr stattfinden durften, nutzten immer mehr Kirchen und Gemeinden den digitalen Weg. Pro lieferte deswegen regelmäßig eine Übersicht, wo die Nutzer Gottesdienste im Netz verfolgen können. So bietet Bibel TV nun zum Beispiel Gemeinden die Möglichkeit, ihre Gottesdienste kostenfrei hochzuladen.
Von: Johannes Blöcher-Weil