Die 40 Übersetzer der „BasisBibel“ hatten bei ihrer Arbeit in den vergangenen 17 Jahren die Lesegewohnheiten der jungen Generation im Blick. Jetzt ist das Projekt der Deutschen Bibelgesellschaft abgeschlossen. Am 21. Januar wird die komplette Ausgabe von Neuem und Altem Testament in Stuttgart veröffentlicht.
Die „BasisBibel“ verwendet kurze Sätze, die selten mehr als 16 Worte haben. Sie soll in der digitalen Fassung insbesondere zum Lesen auf Bildschirmen sehr gut geeignet sein. Biblische „Fachbegriffe“ wie „Messias“ sind farblich markiert und werden am Seitenrand in einem Text kurz erklärt.
Gut geeignet für die „Erstbegegnung“
Vor zehn Jahren hatte ein BasisBibel-Team das Neue Testament übersetzt. Davon wurden nach Angaben der Deutschen Bibelgesellschaft bislang mehr als 200.000 Exemplare verkauft. Die Psalmen erschienen 2012. Im Zuge der jetzigen Übersetzungsarbeiten wurde auch das Neue Testament nochmal unter die Lupe genommen und sprachliche Anpassungen vorgenommen. Den Satz des Matthäus-Evangeliums „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ hat die BasisBibel ohne Konjunktive wie folgt übersetzt: „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben dabei verliert?“
Aus Sicht des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eignet sich die BasisBibel für Menschen, die eine „Erstbegegnung mit der Bibel“ haben wollen. Er empfiehlt die BasisBibel offiziell für die kirchliche Arbeit mit der jungen Generation und sieht sie als Ergänzung zur Lutherbibel. Bei den insgesamt 31.170 Versen wurden an 34.461 Stellen zusätzliche Erklärungen eingefügt. Die BasisBibel Kompakt-Ausgabe umfasst rund 2.000 Seiten, die Komfortausgabe 3.000 Seiten.
„Menschen mit hineinnehmen und nicht ausschließen“
Für Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bibelgesellschaft, hat die BasisBibel eine Sprache, „die Menschen mit hineinnimmt und nicht ausschließt“. Damit leiste sie einen entscheidenden Beitrag, um die Bibel auch im 21. Jahrhundert als Buch der Bücher erfahrbar zu machen. Der Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, Christoph Rösel, sieht die BasisBibel in der Tradition des Bibelübersetzers Martin Luther: Sie sei urtextnah und prägnant in der Sprache.
Die BasisBibel gibt es laut Pressemitteilung der Deutschen Bibelgesellschaft als gedrucktes Buch, in der Reihe „bibeldigital“ sowie kostenlos im Internet und als App für Smartphones und Tablets. Dies gilt auch für die die bisher erschienenen Teile Neues Testament, Psalmen und ausgewählte Texte des Alten Testaments, Unterstützt haben das Projekt die EKD, Landeskirchen, Gemeinden, Bibelgesellschaften, Verbände, Werke und Einzelpersonen. Das mit der Agentur „gobasil“ entwickelte Design wurde prämiert.
Von: Johannes Blöcher-Weil